Ihr möchtet es so richtig ruhig haben? Und auf Wiesen und Felder schauen? Mal eine Kuh muhen hören oder ein Schaf blöken? Ihr möchtet eure Sinne entspannen? Und trotzdem eure Kinder dabei haben? Ja? Dann solltet ihr euch ins Hoftel Föhr einmieten.
Das Hoftel liegt versetzt von der Straße zwischen Weiden und Feldern und hat sich ganz dem Ziel verschrieben, dass die Sinne nicht überfrachtet werden und man einfach durchatmen kann. Und das soll mit Kindern gehen? Ja, tut es.
2014 ist in den Gemäuern des alten Bauernhofs das Hoftel Föhr entstanden mit 14 ruhigen Doppel- oder Familienzimmern, einem großen Frühstücks – Gemeinschaftsraum und einer Wohnküche. Sjirk & Anne Claire Loogman, die mit dem Hoftel Föhr ihren Traum leben, haben das ganze Haus mit einer unglaublichen Achtsamkeit renoviert und eingerichtet. Hier ist alles durchdacht und erprobt.
Wir haben ein Familienzimmer im ersten Stock mit Blick über die Wiesen gebucht.
Das Zimmer ist groß und verfügt über einen zusätzlichen Raum nur für Sam. Ein großes, wahnsinnig bequemes Bett, ein schönes Badezimmer und neben Sams Bett steht ein kleines Spiel-Vogelhäuschen. Es ist nur das Nötigste da, ohne aber zu spartanisch und leer zu wirken. Es ist eben auch eine dekorative Entspannung für die Sinne.
Als ich Anne auf die unglaublich bequemen Matratzen anspreche, sagt sei: „Ja, wir haben auch lange Probe geschlafen bis wir die richtigen gefunden haben.“
Der Frühstücksraum im Erdgeschoss ist gleichzeitig auch der Gemeinschaftsraum. Hier kann man sich zum Lesen hinsetzen, hier gibt es WIFI (auf den Zimmern nur bei Nachfrage) und Spielzeug für die Kinder. Sam hat hier mit den anderen Kinder Burgen gebaut und Möbel verschoben, während ich Tee getrunken habe und Löcher in die Luft starrte. Die großen Türen des Frühstücksraums führen in den Garten. Man kann sich also weiterhin Löcher in die Luft starren, während die Kinder draußen herumrennen. Fernab der Straße, nur eingerahmt von den Kühen, die ihnen gleichmütig zuschauen, während sie sich austoben.
Im Garten ist ein Sandkasten und hat eine Besonderheit, die ich besonders mag: Dort liegt ein riesiger alter Baumstamm quer auf dem Rasen. Für Sam und die anderen Kinder war dieser Baumstamm wahlweise Floß, Piratenschiff oder Ritterburg. Ja, auch die Kinder können hier ihre Sinne entspannen.
Die Gemeinschaftsküche liegt neben dem Frühstücksraum und auch von hier aus können die Kinder in den Garten rennen. Denn wenn man kleine Kinder hat, ist es ein Segen, dass man zu allen Unzeiten den Brei oder das Milchfläschchen warm machen kann.
Was man sonst noch so auf Föhr machen kann? Viel! Ich bin jeden Morgen durch die Felder gejoggt. Das Hoftel verleiht Fahrräder und wir haben mit Sam Fahrradtouren an den Strand gemacht. Und anders als auf Norderney ist Sam selber gefahren. Man kann sogar die kleinen Lasten- Fahrräder ausleihen.
Sams Highlight war das Igelhäuschen bauen, eine Aktivität, die das Hoftel zusammen mit der Igelstation organisiert. Franziska von der Igelstation kommt mit ganz vielen Kartons vorbei, die dann von den Kindern für den Winterschlaf der Igel hergerichtet werden. Zuerst erfahren die Kinder alles Wissenswerte über Igel und dann werden die Papphäuser dekoriert. Am nächsten Tag kann man dann die Igel in der Igelstation besuchen. Sam ist im absoluten Glück.
Der alte Ortskern von Nieblum ist zauberhaft. Mit kleinen Restaurants und Läden.
Das Restaurant Lohdeel ist sehr zu empfehlen. (Aber nicht nur ich bin der Meinung, darum unbedingt einen Platz reservieren). Es gibt eine Kerzenscheune in Nieblum, in der man mit den Kindern Kerzen ziehen kann.
Man kann den Ziegenhof in Matzen besuchen, kleine Zicklein streicheln und im Hofladen köstlichen Käse kaufen. Man kann durchs Watt wandern und auch für Kinder gibt es eine extra Wattwanderung, die dann eben nicht vier Stunden lang ist, sondern nur anderthalb. Oder man sitzt einfach am Strand, baut Burgen und starrt aufs Meer.
„Gibt es etwas, das euch gefehlt hat?“, fragt mich Anne beim Abschied. Ich muss überlegen. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. „Nein“, sage ich, „Ich glaube nur, dass die Gemeinschaftsküche nicht so meins ist. Wir lieben es, abends in Ruhe alleine zu kochen.“ Sie nickt: „Ja, das verstehe ich. Man kann es halt nicht allen recht machen.“ Richtig. Kann man nicht. Und muss man auch nicht, vor allem wenn alles andere stimmt!
Herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft! Wir kommen gerne wieder und haben die Tage in allerbester, ruhiger Erinnerung.
Die Igelstation hat keine Homepage! Ihr könnt sie aber per Mail igelhilfefeohr@gmx.de erreichen.
Tags: Reisen
1 Comment
Ich käme sofort mit und sogar mit Kindern.