„ Gleichberechtigung & Arbeitsteilung – wie macht ihr das? “ Diese Frage stellte mir Heike vom Blog „Das Elternhandbuch“ und brachte mich ins Grübeln. Denn die erste Frage, die mir sofort in den Kopf kam, war: Kann man überhaupt ernsthaft über Gleichberechtigung reden, wenn die Gehälter von Männern nach wie vor wesentlich höher sind und es nicht für alle adäquate Angebote der Kinderbetreuung gibt?
Aber Halt, Stop, Lucie, nicht gleich eine Demo organisieren, die Frage lautete ja, wie wir es machen…
Also, Marc ist festangestellt und reist viel, ich arbeite freiberuflich und reise ab und zu. Unser Arbeitsalltag verfügt über keinen erkennbaren, sich wiederholenden Rhythmus. Wir müssen jede Woche neu planen und jede Phase neu anschauen.
Wir haben uns weder vor der Geburt noch unmittelbar danach hingesetzt und einen Plan entworfen, wer welche Aufgaben übernimmt. Was damit zu erklären ist, dass ich mich von solchen Plänen immer sofort verhaftet fühle und sie intuitiv boykottiere. Es hat aber auch viel damit zu tun, dass wir beide allen Ernstes davon ausgingen, es würde alles beim Alten bleiben. Nur halt jetzt mit Kind. (Wie sehr ich mich geirrt habe, kann man in meinem Buch „Auf High Heels in den Kreißsaal“ nachlesen. Und nein, ich bin nicht auf High Heels in den Kreißsaal gestöckelt…das war die erste Illusion, die mir genommen wurde)
Mittlerweile ist Sam 5 Jahre alt und wir haben uns langsam eingegroovt und vor allem habe ich für mich definiert, welche Rolle ich einnehmen will.
Ich arbeite gerne. Und ich arbeite gerne viel. Wenn ich allerdings Sam seltener als an 3 Nachmittagen von der Kita abhole, dann fehlt mir was. Dann habe ich das Gefühl, ich verliere meine Bodenhaftung und den Kontakt zu ihm. Die Zeit mit Sam empfinde ich als extrem kreativ und „grounding“, wie man so schön sagt. Klar, manchmal auch nervtötend. Aber trotzdem wichtig. Von daher kommt für mich ein Vollzeitjob nicht in Frage. Das wiederum ist eine Entscheidung, die Marc zum Glück unterstützt. Auch finanziell.
Haushalt? Tja, ich bin pingelig. Sehr sogar. Marc ist es nicht. Aber wir sind uns da etwas entgegengekommen. Und haben eine Putzfrau. Dafür kann ich die Wohnung so oft ich will (und das ist OFT) umräumen, neu streichen und wieder neu dekorieren. Das Terrain ist meins und ich habe Narrenfreiheit, solange man von der Couch aus einen unverstellten Blick auf den Fernseher hat.
Einkaufen? Marcs Resort. Ich schreibe maximal die Einkaufslisten. Allerdings bin tatsächlich ich diejenige, die vergisst, Klopapier aufzuschreiben. Kochen? Unter der Woche koche ich für Sam und mich, am Wochenende regiert Marc in der Küche.
Meistens setzten wir uns am Wochenende zusammen und besprechen die kommende Woche: Wenn ich reise, dann muss Marc seine Plane danach richten, damit er da ist. Wenn kein Babysitter zur Verfügung steht, ich nicht da bin und Sam von der Kita abgeholt werden muss, dann übernimmt das Marc.
Verantworte ich einen größeren Teil der Kinderbetreuung und Haushalt unter Woche? Ja, auf jeden Fall. Ich könnte es aber auch anders organisieren. Aber ich habe gar nicht das Bedürfnis, mich hinzusetzen und alles genau 50/50 aufzuteilen. Und ich habe trotzdem nicht das Gefühl, dass ich in einer Ecke feststecke und keine Wertschätzung erhalte. Nicht mehr zumindest, und das liegt auch an der Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie wir leben, auch meine Entscheidung war. Und an der Überzeugung, dass es mir wichtiger ist, unsere jeweiligen Bedürfnisse zu decken, und das ganz unabhängig von 50/50.
Es war allerdings mein großes Problem, als Sam auf die Welt kam. Denn da wusste ich beruflich nicht, wohin es sich entwickeln würde. Und plötzlich war ich für Kind und Haushalt zuständig. Und nicht nur, dass die berufliche Anerkennung ausblieb, nein, mein Konto war leer und das trotz eines 24 Stunden Jobs.
Außerdem stand ich vor dem Dilemma „Wenn ich kein Geld verdiene, dann kann ich auch keine Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Denn die kostet Geld, was ich aber gerade nicht verdiene.“ Und schon sitzt man in der Falle. Und das hat uns weder als Familie noch als Paar gut getan. (Kann man auch in meinem Buch nachlesen)
Und darum finde ich diese Gleichberechtigungsdebatte schwierig, solange nicht die Parameter geschaffen werden, um sich ehrlich und ernsthaft und nicht von äußeren Zwängen gesteuert entscheiden zu können. Was ist es uns wert, wenn eine Mutter oder ein Vater entscheidet, zuhause zu bleiben und diesen Job zu machen? 150 Euro Herdprämie? Jetzt mal wirklich?
Unsere Gesellschaft und Wertschätzung definiert sich über Geld. Das ist die Währung, auf die wir uns geeinigt haben, egal wie man das jetzt findet. Aber solange eine Regierung allen Ernstes ein Elternteil mit 150 Euro auszahlt, wenn es zuhause bleibt, dann können wir uns auch nicht ernsthaft über Gleichberechtigung unterhalten.
Über Nacht wird sich unsere Gesellschaft nicht verändern. Aber wir müssen uns dahin bewegen, dass der Haus-Kind-Arbeit den identischen und angemessenen Status wie der Außer-Haus-Arbeit zugesprochen wird. Denn erst dann können beide Elternteile mit gleichem Recht ihre Bedürfnisse benennen und gemeinsam entscheiden.
So, sorry, wurde jetzt doch eine kleine Demo.
Wie ist es bei euch? Macht ihr 50/50? Habt ihr euch hingesetzt und Pläne gemacht? Bin sehr gespannt, von euren Erfahrungen zu lesen!
Tags: Klischees Leben Männer & Frauen
25 Comments
Genauso wenig wie andere haben auch wir beim ersten Kind nicht gewußt, was wirklich mit dem ersten Kind auf einen zukommt. Ich habe meinem Mann damals leidglich die Option hingehalten, daß ich Vollzeit wieder arbeiten gehe, wenn er die Betreuung unseres Kindes persönlich übernimmt. Eine weitere Person kam für mich bis zum dritten Lebensjahr nicht in Betracht. Nach drei Wochen war klar: er geht arbeiten, ich rocke den Rest. Ziemlich genau zu dem Zeitpunkt machte er sich selbständig. Recht bald darauf kam das zweite Wunschkind und wir behielten alles bei. Von zu Hause aus habe ich aber von Anfang an täglich einige wenige Stunden am Tag gearbeitet. Das war sehr anstrengend, aber machbar. Mit jeweils drei Jahren gingen beide Kinder halbtags in eine Kita und jetzt sind sie im Grundschulalter. Alles läuft so weiter wie bisher. In meinem eigentlichen Beruf habe ich nie gekündigt und somit das Recht, auch in einigen Jahren noch in eine Vollzeitstelle einzusteigen – allerdings am anderen Ende der Republik. Bis dahin dürften die Kinder quasi aus dem Haus sein… und wer weiß, was dann ist. Glücklicherweise bin ich mit einem Mann gesegnet, der gut kochen kann, auch mal einen Einkauf übernimmt, sich nicht zu schade ist, nach einer arbeitsintensiven Woche sich auch mal zu Hause beim Putzen die Finger dreckig zu machen. Unseren Lebensunterhalt bestreitet nach wie vor hauptsächlich er. Den „Rest“ mache nach wie vor ich. Unter der Woche bin ich mit unseren Kindern alleine, weil man Mann beruflich in einer weit entfernten Stadt arbeitet. Alles läuft so weit gut – so lange ich keinen „Totalausfall“ produziere, so wie ich ihn vor ca. zwei Jahren hatte. Dann ist die Kacke am Dampfen und ich bin ziemlich auf mich alleine gestellt. Aber ansonsten kommen wir gut mit dem klar, wie’s ist.
Liebe Pünktchen,
Das hört sich an, als ob ihr euch damit gut eingegroovt habt. Und ja, Totalausfall ist in den meisten Familienkonstrukten nicht eingeplant und führt meistens zur Katastrophe. Es seidenn es gibt eine Oma oder viele hilfreiche Nachbarhände. Und da wären wir wieder bei „es braucht ein Dorf um ein Kidn großzuziehen…“
Herzliche Grüße
Lucie
Bis vor kurzem stellte sich diese Frage gar nicht groß. Ich wohnte allein mit meiner Tochter (die 50/50 bei ihrem Vater und bei mir wohnt) und war daher für alles zuständig.
Jetzt wohne ich plötzlich mit zwei Kindern und zwei Erwachsenen in einer Wohnung, die knapp doppelt so groß ist wie meine alte und ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine Putzfrau, Anerkennung und weniger Wäsche, Geschirr und ein eigenes Büro, statt Homeoffice – finanziell derzeit aber leider unmöglich.
Wir müssen unseren Groove noch finden…
Liebe Dani,
das hört sich aber auch nach einem RIESEN Schritt an. Da muß man sich erstmal eingrooven und das leidige Finanzthema… was soll ich sagen? Es nervt einfach nur unglaublich und ist so überflüssig wie ein Kropf…
Ihr werdet den Swing finden! Bis dahin gute Nerven
Liebsten Gru0ß
Lucie
Liebe Lucie,
vielen Dank. Der Satz; „…Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie wir leben, auch meine Entscheidung war“ ist für mich zentral. Denn alles steht und fällt mit der Anerkennung und der Überzeugung, dass es gut ist was frau macht. Aber daran knappere ich heute noch, die Kinder sind 10/12 und ich arbeite seit Schwangerschaft 1 von zuhause. Das ist ein großes Privileg, mir geht es nämlich wie dir, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, ERST abends mit den Mäusen zusammenzutreffen. Und doch, wie oft hört man den Satz „Ich bin NUR Hausfrau“. Wenn MANN dann aber mal alles wuppen muss, so nebenbei…du hattest mal so einen hübschen Artikel im Blog darüber.
Aber genau das ist der Pudel des Kerns oder war das andersherum ;-)? Was nützt ein „ich aber und du nie“, wenn es an der inneren positiven Haltung fehlt. UND wir müssen uns gegenseitig darin bestärken, dass der Weg, den ich einschlage meiner ist und solange gut, bis ich ihn ändern will, muss, sollte! Vielen Dank für die Denkanstöße.
Gruß Carlotta
Liebe Carlotta,
ja, ich glaube wir müssen uns immer wieder daran erinnern, das wir neu entscheiden und neu verhandeln können/dürfen und das wir nicht (auch wenn es manchmal so scheint) von Außen bestimmt sind.
Liebsten Gruß
Lucie
Vielen Dank für diesen Beitrag zu unserer Blogparade und die ehrlichen Einblicke in euer Familienleben. Ich habe mich darin sehr wiedergefunden. Auch wenn ich als offiziell Alleinerziehende eine ganz andere Konstellation zu organisieren habe. Aber: der Papa meiner Kinder und ich planen auch jedes Wochenende neu, wie die anstehende Woche läuft – auch – oder gerade weil wir nicht Zusammenleben 🙂 Liebe Grüße, Nicole vom Elternhandbuch
Liebe Nicole,
sehr gerne! Super Thema! Ich habe es hier ja nur angerissen, sonst wäre eine Doktorarbeit daraus geworden.. und die will niemenad lesen…
Herzlich,
Lucie
Hej Lucie, danke für deine Einblicke – auch sehr interessante Kommentare gibt es hier. Ich kann mich jedoch nur wundern, dass die meisten Väter kein Interesse an ihren Kindern haben – oder zumindest nur soweit wie es ihr Vollzeitjob zulässt. Das sind 50er-Jahre-Zustände und ich findes es wirklich schade, dass so wenige MÄNNER im Jahr 2015 leben oder auch FRAUEN am alten Modell festhalten und die Karriere oder besser das notwendige Einkommen des Mannes vorschieben. Ja, wir teilen uns die Zeit mit unserer Tochter 50:50, haben auch die Elternzeit so aufgeteilt und arbeiten beide 80%. Bei all den Gesprächen darüber und „Oh, das ist ja toll, würde wir ja auch gerne, geht aber nicht weil…“ habe ich noch KEIN Paar getroffen, dass sich nicht auch hätte aufteilen KÖNNEN. Natürlich bedeutet das Einbußen, aber die hat man ja so auch – nämlich, dass nach wie vor die wenigsten Kinder auch von ihren Vätern erzogen werden. Mir wäre das ja egal, Hauptsache meine Tochter hat auch ihren Papa in allen Lebenslagen an ihrer Seite, denn davon profitiert sie enorm. Allerdings wird ihr Umfeld eben klasssiche geprägt sein und das tangiert uns als Familie. Ich würde mir wünschen, dass unsere Kinder die größtmögliche Offenheit präsentiert bekommen und verschiedenste Rollen bunt gemischt um sie herum erkennen dürfen. Und nicht NUR diese Old-School-Modell. Also Väter engagiert euch gefälligst und Mütter lasst das Wochenend-Papi-Modell nicht zu. Ich melde jetzt eine Demo dazu an:-).
Viele Grüße annette
Liebe Annette,
Danke Dir für Deinen Komentar! Ich glaube ja, dass das sogenannte 50er Jahre Modell nicht das Drama ist, wenn sich bewußt alle Parteine gemeinsam und vor allem frei dafür entscheiden und sich alle wohlfühlen. Das Problem ist nur, dass das in den seltensten Fällen geschieht.
Aber Du hast einen interessanten Punkt angesprochen: Die Väter. Und ja, ich glaube, wir Frauen sind zu recht sehr damit beschäftigt zu schauen, wo wir stehen und wohin wir uns entwickeln möchten. Und ich glaube bei den Männern steht das genauso an. So wie viele von uns Frauen, ohne zu Hinterfragen gelernte und vorgelebte Lebensformen übernehmen, so tun es auch die Männer. Von daher: Väter, auf zur Revolution! 🙂
Liebsten Gruß
Lucie
Hm hm. Vor 25 Jahren habe ich von 40 auf 20 Wochenstunden (angestellt) gewechselt, als das Kind kam. Sah nach einem schönen Modell aus, aber der Arbeitgeber hat so viel Leistung erwartet, dass ich 30 Std hätte arbeiten müssen, mit dem „Erfolg“, dass ich nach 1/2 raus war. Das Teilzeitmodell – jedenfalls in Jobs, die nach Erfolg und nicht Zeit bewertet werden – wird von allen mir bekannten privaten Arbeitgebern auch heute noch genauso „missverstanden“. Der öfftl. Dienst scheint wenigstens zT weiter zu sein, muss sich aber auch nicht aus Gewinnen finanzieren.
Ganz spannendes Thema und sehr gut geschrieben. Ich muss jetzt unbedingt sofort dein Buch kaufen!
Schön, wenn der Mann so flexibel ist. Du sagst, dass er beruflich viel unterwegs ist. Meiner auch. Da ist es manchmal schwierig, Job und Kinder zu organisieren, auch wenn ich nur 50% arbeite.
xo, Steffi
Liebe Steffi,
ach schön, eine neue Buch-Leserin! Sag mir mal, wie Du es findest! ich sitze ja an Buch 2 und freue mich über Feedback zum Ersten!
Ganz lieben Gruß
Lucie
Leider sind wir auch nicht im Jahr 2015 angekommen. Ich arbeite zweimal in der Woche 6 Std und kümmere mich um unseren Sohn und den Haushalt. Mein Mann verdient das Geld und ist unter der Woche wenig da. Ab und an arbeitet er auch Sa. Dafür kauft er ein und kocht oft, da es abends für ihn Entspannung ist. Mir wäre es lieber, wenn er mehr da ist, aber er verdient einfach zu gut in Luxemburg. Das würde ich als Frau nie verdienen. Deshalb machen wir das Beste daraus.
Lieben Granatenmama (arschcooler Name),
Wenn die äußerlichen Umstände die Entscheidung für einen treffen, dann ist as immer nervig. Und gleichzeitig frage ich mich (und das frage ich mich selber tatsächlich oft), wenn ich den tiefen Wunsch nach radikaler Veränderung habe, auf wieviel bin ich dann bereit zu verzichten oder loszulassen? Oder ist die Situation nicht gerade so, wie sie im Moment ist für den Moment gut? Und in ein paar Jahren schaut man es sich neu an? Ach, Fragen über Fragen und ich hab da auch keine Antwort…
Halt die Fahne hoch!
Liebsten Gruß
Lucie
Warum denn nicht im Jahr 2015 angekommen?!? Ich finde der wesentliche Punkt ist doch das BEWUSSTE SELBST (!!!!!!!) ENTSCHEIDEN.
Und zwar so wie es eben zur Situation passt, die ja nun mal bei jedem eine andere ist und daher auch unterschiedlich ausfallen wird. Mit Emanzipation verbinde ich, dass man sich frei entscheiden kann, ob man nun 50/50 oder 70/30 oder was weiss ich oder eben 100% haben möchte! Und dazu gehört für mich auch, dass man das als Aussenstehender auch akzeptiert. Bei allen Entscheidungen, die man im Leben trifft gibt es neben der eigenen Befindlichkeit auch immer Rahmenbedingungen, die nur selten ideal sind – deshalb muss man sich ja entscheiden… Wenn dann allerdings auch noch gesellschaftlicher Druck entsteht, weil einem ständig die Meinung anderer drauf gedrückt wird, dann wird das Ganze zur Zerreißprobe für die Familie…
An dieser Stelle: warum wird eigentlich so häufig unterstellt, dass der „unwillige“ Mann Schuld daran ist, dass Mama zu Hause bleibt oder weniger arbeiten möchte? In der Regel habe ich auch festgestellt, dass finanzielle Aspekte bei solchern Entscheidungen eher elementarer Natur sind, als „vorgeschoben“.
Ich finde dies ist das Pendant zur „Rabenmutterargumentation“ und hilft ehrlich gesagt niemandem weiter, sondern erzeugt eben nur ungesunden Druck.
Ich für meinen Teil habe zwei KiTa-Kinder und inzwischen beide Seiten der Vollzeitlösung kennen gelernt und bin gerade dabei eine Lösung irgendwo dazwischen hinzubekommen, da ich gelernt habe, dass ich nicht alles haben kann und auch nicht nur mit jeweils einem Part auf die Dauer klar komme („trial & error“ könnte man sagen). Und diese Erkenntnis mit den Bedürfnissen meines Mannes und meiner Kinder in Einklang zu bringen und dann noch von irgendwas leben zu können ist schon eine Lebensaufgabe an sich – aber ich glaube so ist das ja auch gedacht!
„Das Leben fließt“ hat mal jemand zu mir gesagt und „alles hat seine Zeit“. In diesem Sinne Chapeau vor allen, die sich schon eingegrooved haben und für alle anderen, die noch wie ich am experimentieren sind, auch das wird irgendwann – ganz sicher!
Liebe Bi,
Danke für Deinen Kommentar! Ja, ich galube wenn wir alle mal das Bewerten sein lassen würden, dann hätten wir wahrscheinlich 99% weniger Probleme… ach, es ist aber auch schwer. Und man ist immer so versucht seinen Senf überall dazu zu geben…
Ich gebe Dir völlig recht: Die eigene Entscheidung für welche Form auch immer ist für mich auch auschlaggebend.
Und danke nochmal für die Erinnerung: „Alles hat seine Zeit!“. Ich überlege mir das als Tatoo auf den Arm stechen zu lassen… dann vergesse ich es hoffentlich nicht mehr.
Schönen Tag
Lucie
Mein Mann, unser Sohn (4) und ich „grooven“ uns auch immer wieder neu ein. Nach vier Jahren geht es immer besser.
Dabei hat mir unser Blog (den ich mit drei fantastischen Frauen seit fast einem Jahr mache) sehr geholfen: Hier schreiben wir über Themen, die uns immer mal wieder aufregen, auffallen oder amüsieren. Oder wie heute so schrecklich traurig machen.
Ansonsten muss Mann wie Frau sich v.a. entspannen. Mit Kind geht nix wie vorher, neue Lösungen sind gefragt und die Beziehung muss nicht nur wg. der Jobverteilung ständig auf die Probe gestellt werden. Ich habe wohl einen Mann, der das mit macht 🙂 Und habe mir eigene Freiräume geschaffen.
Ach so, arbeiten „für Geld“ mache ich auch noch, ca. 50 Stunden im Monat.
Noch Fragen? Bitte fragen! LG, Elke
Auch von mir nochmal ein ganz großes Dankeschön, dass Du an unserer Blogparade teilgenommen hast!
Bei diesen ganzen Debatten wird oft so dogmatisch vorgegangen, da finde ich deinen Ansatz „es ist mir wichtiger, unsere jeweiligen Bedürfnisse zu decken, und das ganz unabhängig von 50/50“ sehr sehr gut.
Denn darum geht es doch: jeder muss es so einrichten, dass es für die Beteiligten passt und zwar für alle Beteiligten – egal ob dann 50/50 oder 80/20 dabei heraus kommt.
Liebe Lucie,
ich bewundere, wie ihr Euch eingegroovt habt und hoffe sehr, dass wir es auch irgend wann schaffen. Unser Zwerg ist inzwischen 2,5 Jahre alt und es bleibt gefühlt doch alles an mir hängen. Gleichberechtigung heißt für mich ganz sicher keine 50/50 Aufteilung in Haushalt, Kinderbetreuung, Beruf und Freizeit. Und ja: Wir sind freie Menschen mit freiem Willen, d.h. wir entscheiden wie wir leben und tragen die Konsequenzen. Dennoch stelle ich in meiner Familie und meinem Umfeld immer wieder fest, dass die Verantwortung für die Kinder allein auf die Mütter abgewälzt wird und die Väter sich geschickt davor drücken oder nur mittels langer Diskussionen dazu gedrängt werden können, ihre Verantwortung zu übernehmen. Kinder sind nun mal nicht allein in der Lage zu überleben und brauchen einen Erwachsenen an ihrer Seite. Ich freue mich für Dich, dass es bei Euch anders ist!
Das ist mal ein wirklich spannendes Thema! Es gibt so viele Möglichkeiten, wie es Eltern / Paare gibt.
Bei uns läuft es sehr „modern“. Ich konnte nach der Geburt meines Sohnes nur Vollzeit wieder einsteigen und musste es auch aus finanziellen Gründen. Mein Mann hat in der Zeit ein zweites Studium begonnen. Zu meinem Job gehören auch Zeiten, in denen ich viel unterwegs bin und nur am Wochenende nach Hause komme.
Ich habe einen tollen Mann, der lange Elternzeit genommen hat und mir auch jetzt den Rücken frei hält. Im nächsten Jahr werde ich meine Arbeit reduzieren, damit er bei seinem Studium den Endspurt einlegen kann. Wir versuchen unser Leben so zu leben, dass beide ausreichend Familienzeit und Arbeitszeit bekommen. Und das klappt nur, weil wir viel miteinander reden und Verständnis für die Situation des anderen haben.
[…] „ Gleichberechtigung – wie macht ihr das? “ /04 Mai 2015/Muettermagazin/0 Comment Lucie Marshall By Lucie Marshall […]
Guck mal: http://allmana.de/gleichberechtigung-wie-macht-ihr-das/
Die haben deinen Beitrag angeteasert…
Leider weder Impressum noch Kontaktangaben 🙁
Viele Grüße
Heike
[…] „ Gleichberechtigung – wie macht ihr das? “ […]
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