Eltern wissen, dass ein Urlaub mit Kindern bedeutet, dass man danach dringend einen Urlaub OHNE Kinder braucht. „Urlaub mit Kindern ist wie Alltag nur anstrengender“, sagt meine Freundin Raffaella immer.
Meistens stimmt das auch. Unser erster Urlaub mit Sam war ein Desaster. Ich hatte die irrsinnige Vorstellung gehabt, dass man mit Kind dieselbe Art von Urlaub machen kann wie ohne: Romantisches kleines Häuschen in Italien mit kleinem Garten. Das Ganze fängt schon nicht gut an: Es ist kalt und regnet, nein, es schüttet. Das wäre zwar auch ärgerlich gewesen, wenn Marc und ich alleine da gewesen wären, aber wir hätten uns eben ins Bett gekuschelt und Filme runtergeladen. Stattdessen saßen wir mit einem 8 Monate alten wilden Krabbler in einem gefliesten Häuschen, das so fußkalt war, dass ich das ganze Haus mit Decken ausgelegt habe. In der einstündigen Regenpause robbte Sam durch den Garten, aber dabei fiel uns auf, dass der Garten steil in einen Abhang überging. Ohne Zaun versteht sich. Und da Sam ein sehr, sehr schneller Krabbler war, hatten wir in dieser Stunde keine Ruhe, sondern hechteten abwechselnd hinter unserem Sohn her, der zielstrebig auf den Abhang zusteuerte. Nach drei Tagen hatte Sam 40 Fieber, wir waren alle total erkältet und reisten ab.
Jetzt sind wir das erste Mal eine Woche lang in einem Rundumsorglos-Familienhotel gewesen und ich kann nur sagen: Familienhotels machen Sinn!! Sehr sogar. Vor allem wenn sie so wunderschön und durchdacht sind wie das Familienparadies Sporthotel Achensee in Tirol.
Die Familienzimmer haben alle ein extra Kinderzimmer, natürlich gibt es für die ganz Kleinen noch extra Babybetten. Sam ist sehr begeistert davon ein eigenes Zimmer zu haben. Die Elternbetten sind trotzdem groß genug, wenn die Kinder nachts umziehen (Wie Sam). Es ist wirklich an alles gedacht: Kindersitz für die Toilette, Waschlotion für die Kinder, kleiner Hocker zum Zähneputzen oder ein Begrüßungspaket mit Feuchttüchern und Baby -Bodylotion.
Jedes Zimmer ist mit Babyphone ausgestattet, man kann um 18 Uhr mit den Kindern zu Abend essen, sie dann ins Bett legen und sich danach noch mal ZU ZWEIT zu Tisch setzen. Sie können aber auch dabei bleiben und die Bude auseinandernehmen – und man wird nicht schief angeguckt. Es gibt Malstifte und Malbücher und da alle im selben Boot sitzen, musste ich nicht einmal den Kopf einziehen, als Sam Theater machte, weil er noch ein viertes Eis wollte.
Am ersten Abend zieht Sam am Buffet seine Zunge über den geräucherten Lachs („Isse lecka, Mama“) und während ich puterrot werde, kommt ein Kellner, lacht, nimmt den angeleckten Lachs vom Buffet und sagt: „Och, is doch nix passiert. Moagst du ihn auf ’nem Teller haben?“ Als Sam später mit seinem neuen Freund Max unter unserem Tisch sitzt und sie Raubtiergeräusche von sich geben, hebt der Kellner die Tischdecke hoch und ruft: „Das ist ja gemütlich, Jungs! Wollt ihr da unten essen?“
Es gibt einen Mini-Club mit Fußbodenheizung(!) und einem Betreuungsschlüssel, von dem wir in unseren Kindergärten nur träumen können, mit entzückenden Erziehern und Erzieherinnen. Ich habe keine Ahnung, wie die Mitarbeiter des Hotels nicht nur die Nerven behalten, sondern auch noch durchgehend so wahnsinnig freundlich sind. Selbst am letzten Abend nach der 18. verschütteten Limo und dem 26. Ketchup-Fleck kommt ein freudestrahlendes: „Wir waschen viel und gerne! Kein Problem.“
Und natürlich gibt es einen großen Pool und einen Babypool und soviele Angebote für die Kleinen, dass man hier auch ein Jahr verbringen könnte. Während ich auf der Terrasse der Seealm in der Sonne einen Kaffee trinke, baut Sam Igelhäuser im Wald mit seiner Lieblingserzieherin Petra, sucht Goldnuggets im Fluss oder macht Pasta selber.
Marc ist überglücklich über sein Fitness-Studio („Ich komme mit mindestens 5 – 7 Kilo weniger nach Hause“). Das Essen ist leider so gut (Kalbsgulasch, Palatschinken, Kaiserschmarrn…), dass das eine Utopie bleiben muss. Aber egal. Ich habe erst gar nicht versucht Sport zu machen, sondern habe mich im Wellnessbereich lieber massieren lassen und die Fußnägel brauchten auch mal wieder dringend neuen Lack.
Hinter der Seealm gibt es ein riesiges Areal mit Spielplatz (im Sommer kann man in den kleinen See springen oder rutschen), eine Pferdekoppel, einem Trampolin (Achtung! Nicht für Rückbildungskursschwänzer wie mich geeignet…) und einem kleinen Pferdestall. Sam ist jeden Tag mit seinem Freund Max auf den Ponys ausgeritten. Es gibt zwar immer kurz Streit, wer auf Maxi und wer auf Blacky reiten darf. Aber wenn das geklärt ist, sind sie ein Herz und eine Seele und quatschen wie zwei Waschweiber über ihre „Ritters“ und „Policeautios“, dass dem armen Reitlehrer das Ohr blutet. Das nächste Mal melde ich ihn beim Kindergolf an…
Eigentlich braucht man in diesen Urlaub fast nix mitnehmen, denn das Hotel hat alles: Fahrräder mit Kindersitz oder Anhänger, Kraksen (Für alle Städter: Damit kann man dreijährige renitente Läufer auf dem Rücken die Berge hochschleifen, also eine Rückentrage für Kleinkinder), Kinderwagen, Tragetaschen. In jedem Restaurant gibt es eine Baby-Ecke mit Gläschen und allen erdenklichen Milchpulvern. Und auch an die Mamas und Papas wird gedacht.
Ein Kinderarzt ist 24 Stunden in Bereitschaft. Im Winter gibt es einen Skilift direkt vor der Tür und die Skischule für die Kleinen befindet sich natürlich gleich daneben.
Ist es Urlaub wie früher? Naja, das wäre jetzt auch ein bisschen übertrieben… Sam ist auch im Familienhotel ein kleiner süßer Terrorist und ausschlafen ist auch anders. Und dass er auf der Rückfahrt zum Flughafen kotzen muss und ich ruckartig die Hände hochreisse damit er da rein kotzt und nicht ins Auto und mir dabei den Nacken verrenke… gut, dafür kann weder Hotel, noch Sam noch weiß ich nicht wer etwas… Aber ich würde trotzdem tatsächlich sagen: Wir sind erholt nach Hause gekommen. Wahnsinn. Ich glaube ich muss da dringend noch mal hin, um zu checken, ob das nur Anfängerglück war…
Eltern wissen, dass ein Urlaub mit Kindern bedeutet, dass man danach dringend einen Urlaub OHNE Kinder braucht. „Urlaub mit Kindern ist wie Alltag nur anstrengender“, sagt meine Freundin Raffaella immer.
Meistens stimmt das auch. Unser erster Urlaub mit Sam war ein Desaster. Ich hatte die irrsinnige Vorstellung gehabt, dass man mit Kind dieselbe Art von Urlaub machen kann wie ohne: Romantisches kleines Häuschen in Italien mit kleinem Garten. Das Ganze fängt schon nicht gut an: Es ist kalt und regnet, nein, es schüttet. Das wäre zwar auch ärgerlich gewesen, wenn Marc und ich alleine da gewesen wären, aber wir hätten uns eben ins Bett gekuschelt und Filme runtergeladen. Stattdessen saßen wir mit einem 8 Monate alten wilden Krabbler in einem gefliesten Häuschen, das so fußkalt war, dass ich das ganze Haus mit Decken ausgelegt habe. In der einstündigen Regenpause robbte Sam durch den Garten, aber dabei fiel uns auf, dass der Garten steil in einen Abhang überging. Ohne Zaun versteht sich. Und da Sam ein sehr, sehr schneller Krabbler war, hatten wir in dieser Stunde keine Ruhe, sondern hechteten abwechselnd hinter unserem Sohn her, der zielstrebig auf den Abhang zusteuerte. Nach drei Tagen hatte Sam 40 Fieber, wir waren alle total erkältet und reisten ab.
Jetzt sind wir das erste Mal eine Woche lang in einem Rundumsorglos-Familienhotel gewesen und ich kann nur sagen: Familienhotels machen Sinn!! Sehr sogar. Vor allem wenn sie so wunderschön und durchdacht sind wie das Familienparadies Sporthotel Achensee in Tirol.
Die Familienzimmer haben alle ein extra Kinderzimmer, natürlich gibt es für die ganz Kleinen noch extra Babybetten. Sam ist sehr begeistert davon ein eigenes Zimmer zu haben. Die Elternbetten sind trotzdem groß genug, wenn die Kinder nachts umziehen (Wie Sam). Es ist wirklich an alles gedacht: Kindersitz für die Toilette, Waschlotion für die Kinder, kleiner Hocker zum Zähneputzen oder ein Begrüßungspaket mit Feuchttüchern und Baby -Bodylotion.
Jedes Zimmer ist mit Babyphone ausgestattet, man kann um 18 Uhr mit den Kindern zu Abend essen, sie dann ins Bett legen und sich danach noch mal ZU ZWEIT zu Tisch setzen. Sie können aber auch dabei bleiben und die Bude auseinandernehmen – und man wird nicht schief angeguckt. Es gibt Malstifte und Malbücher und da alle im selben Boot sitzen, musste ich nicht einmal den Kopf einziehen, als Sam Theater machte, weil er noch ein viertes Eis wollte.
Am ersten Abend zieht Sam am Buffet seine Zunge über den geräucherten Lachs („Isse lecka, Mama“) und während ich puterrot werde, kommt ein Kellner, lacht, nimmt den angeleckten Lachs vom Buffet und sagt: „Och, is doch nix passiert. Moagst du ihn auf ’nem Teller haben?“ Als Sam später mit seinem neuen Freund Max unter unserem Tisch sitzt und sie Raubtiergeräusche von sich geben, hebt der Kellner die Tischdecke hoch und ruft: „Das ist ja gemütlich, Jungs! Wollt ihr da unten essen?“
Es gibt einen Mini-Club mit Fußbodenheizung(!) und einem Betreuungsschlüssel, von dem wir in unseren Kindergärten nur träumen können, mit entzückenden Erziehern und Erzieherinnen. Ich habe keine Ahnung, wie die Mitarbeiter des Hotels nicht nur die Nerven behalten, sondern auch noch durchgehend so wahnsinnig freundlich sind. Selbst am letzten Abend nach der 18. verschütteten Limo und dem 26. Ketchup-Fleck kommt ein freudestrahlendes: „Wir waschen viel und gerne! Kein Problem.“
Und natürlich gibt es einen großen Pool und einen Babypool und soviele Angebote für die Kleinen, dass man hier auch ein Jahr verbringen könnte. Während ich auf der Terrasse der Seealm in der Sonne einen Kaffee trinke, baut Sam Igelhäuser im Wald mit seiner Lieblingserzieherin Petra, sucht Goldnuggets im Fluss oder macht Pasta selber.
Marc ist überglücklich über sein Fitness-Studio („Ich komme mit mindestens 5 – 7 Kilo weniger nach Hause“). Das Essen ist leider so gut (Kalbsgulasch, Palatschinken, Kaiserschmarrn…), dass das eine Utopie bleiben muss. Aber egal. Ich habe erst gar nicht versucht Sport zu machen, sondern habe mich im Wellnessbereich lieber massieren lassen und die Fußnägel brauchten auch mal wieder dringend neuen Lack.
Hinter der Seealm gibt es ein riesiges Areal mit Spielplatz (im Sommer kann man in den kleinen See springen oder rutschen), eine Pferdekoppel, einem Trampolin (Achtung! Nicht für Rückbildungskursschwänzer wie mich geeignet…) und einem kleinen Pferdestall. Sam ist jeden Tag mit seinem Freund Max auf den Ponys ausgeritten. Es gibt zwar immer kurz Streit, wer auf Maxi und wer auf Blacky reiten darf. Aber wenn das geklärt ist, sind sie ein Herz und eine Seele und quatschen wie zwei Waschweiber über ihre „Ritters“ und „Policeautios“, dass dem armen Reitlehrer das Ohr blutet. Das nächste Mal melde ich ihn beim Kindergolf an…
Eigentlich braucht man in diesen Urlaub fast nix mitnehmen, denn das Hotel hat alles: Fahrräder mit Kindersitz oder Anhänger, Kraksen (Für alle Städter: Damit kann man dreijährige renitente Läufer auf dem Rücken die Berge hochschleifen, also eine Rückentrage für Kleinkinder), Kinderwagen, Tragetaschen. In jedem Restaurant gibt es eine Baby-Ecke mit Gläschen und allen erdenklichen Milchpulvern. Und auch an die Mamas und Papas wird gedacht.
Ein Kinderarzt ist 24 Stunden in Bereitschaft. Im Winter gibt es einen Skilift direkt vor der Tür und die Skischule für die Kleinen befindet sich natürlich gleich daneben.
Ist es Urlaub wie früher? Naja, das wäre jetzt auch ein bisschen übertrieben… Sam ist auch im Familienhotel ein kleiner süßer Terrorist und ausschlafen ist auch anders. Und dass er auf der Rückfahrt zum Flughafen kotzen muss und ich ruckartig die Hände hochreisse damit er da rein kotzt und nicht ins Auto und mir dabei den Nacken verrenke… gut, dafür kann weder Hotel, noch Sam noch weiß ich nicht wer etwas… Aber ich würde trotzdem tatsächlich sagen: Wir sind erholt nach Hause gekommen. Wahnsinn. Ich glaube ich muss da dringend noch mal hin, um zu checken, ob das nur Anfängerglück war…
Tags: Österreich Reise
6 Comments
Obwohl unsere Freunde seinerzeit immer gebettelt haben, daß wir mit unserem Krabbelkind mit in Urlaub fahren, waren wir schon in unserer Vorstellung abgeschreckt genug davon und haben dankend abgelehnt. Aber solch‘ ein Familienparadies hätten wir auch nicht gehabt. Gut, daß es gute Möglichkeiten auch für geschundene Eltern gibt. Willkommen zurück!
Danke! Back home und gleich im Chaos! Yioppiehh! 🙂
Max vermisst schon seinen Reit- und Löwenkumpanen (inklusive Kakawurst und Pubsknödelfreund) Sam! Wir hätten ja nicht geglaubt das unser Max mehr oder weniger FREIWILLIG seinen Blacky teilt! Max lässt ausserdem fragen wann er endlich wieder eine Strohparty mit Sam feiern darf!
Das ist aber schön zu hören! Sam hat sich die Postkarte mit Blacky & Maxi ans Bett gehängt und sagt immer: Maxi reit auf Maxi und ich auf Blacky und wechseln…“ 🙂
[…] sollte, würden wir es uns einfach in unserer Ferienwohnung gemütlich machen. Dann las ich einen Blogbeitrag von Lucie Marshall über Ihren ersten Urlaub mit Baby und mich überkam bereits beim Lesen eine […]
[…] habe mich dann bei unserer Blogger-Freundin Lucie Marschall inspiriert, die mit ihrer Familie eine Woche in Österreich in einem sogenannten Kinderhotel war. Und prompt haben wir ihr dann einfach […]