„Du musst nicht immer in den Süden fahren, Lucie!“, wiederholt meine Nachbarin Bea seit fast 2 Jahren mantraartig, „Auch auf Sylt scheint die Sonne. Das ist wie in Südfrankreich! Wirklich!“ Also gut, beschließen wir, wir kennen die Insel nicht und wollten schon längst mal hin. Darum: auf nach Sylt!
Nur soviel vor ab: Zum Glück hatte ich meinen Friesennerz, Gummistiefel von Lemon Jelly und den großen Fransenponcho von Codello mit eingepackt. Meine schönen neuen Sandaletten von Tommy Hilfiger, die ich eigentlich täglich ausführen wollte, habe ich original zwei Mal getragen.
Denn offensichtlich will die Sonne lieber den Sommer in Südfrankreich bei Pernod und Crèpes verbringen, denn Sylt heißt uns gleich am ersten Tag mit einem Sturmregen willkommen!
Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir machen trotzdem lange Strandspaziergänge, setzen uns in regenfester Vollmontur in die Strandkörbe und kommen mit Sauerstoffflash und völlig durchnässt aber glücklich in unser kleines Reethaus in Keitum zurück.
Immer wieder bricht der Himmel auf und Sylt zeigt sich in seiner vollen Pracht!
Und dann verstehe ich auch, warum alle so von Sylt schwärmen!
Die Insel ist einfach unglaublich schön! Das dichte Heidekraut auf den Dünen erinnert mich an die Haute Provence, die weißen Sandstrände sind von einer fast unwirklichen Schönheit, die Reethäuser mit den kleinen Steinmauern und den hübschen Gärtchen wie ausgedacht. Und manchmal könnte man meinen, man sei im Auenland gelandet.
Die Farben auf Sylt sind so pur und klar, dass man das Om in sich hört, wenn man nur auf die Dünen starrt. Ich verstehe jetzt den Hype um diese außergewöhnliche Insel.
Und wer jetzt denkt „Ist Sylt nicht extrem Schicki-Micki?“, der hat nur halbrecht. Man kann sich voll in den Wahnsinn reinschmeißen, aber man kann es genauso gut auch einfach sein lassen. Beides geht völlig problemlos.
Die nordische Mentalität ist grundsätzlich so tiefenentspannt, dass man es auch bei miesem Wetter nur schwer schafft, richtig schlechte Laune zu kriegen.
Während die Kinder dick verpackt auch bei starkem seitlichen Regen Sandburgen bauen und Quallen-Schlachten veranstalten, sitzen wir bei Wonnemeyer und genießen den Krabbensalat. Und zum Glück gibt es auf der Insel genug Programm, um Kinder bei Laune zu halten. Reiten kann man bei schlechtem Wetter auch und Sam genießt es sehr mit seinem Pony Jolly Jumper von dem Ponyhof Grünhof spazieren zu gehen. Seinen eigenen Bogen bauen und dann damit schießen kann man bei Youksakka in Westerland. Und wer einfach nur drinnen bleiben will, der geht ins Schwimmbad in Westerland.
Am letzten Tag gönnt uns Sylt noch einen regenfreien Tag mit etwas Sonne und wir verbringen ihn so, wie ich mir eigentlich die ganze Woche gewünscht hatte: Ab 12 Uhr sitzen wir mit Freunden im Samoa Seepferdchen, wechseln immer mal wieder an den Strand, während die Kinder sich zwischen Spielplatz, Wasser und dem Kiosk vom Seepferdchen hin und her bewegen. Um 16 Uhr trinken wir mit Blick aufs Meer den ersten Weißwein und um 20 Uhr sind wir alle von Sonne und Sauerstoff bis unter die Haarwurzel glücklich erledigt.
An unserem Abreisetag reist die Sonne dann endgültig aus Südfrankreich an und macht uns den Abschied so richtig schwer.
Wir schaffen es kaum, uns von der Buhne 16 loszueisen. Ich ziehe nochmal meine schönen neuen Sandaletten an, während Sam Marc ins Wasser zwingt. „Du hast es versprochen!“, kreischt er und kriegt einen Tobsuchtsanfall bis Marc, der seine Badehose bereits eingepackt hatte, in weißer Boxershorts mit ins Meer geht. Das nennt man Aufopferung für den Sohn!
Danke an Görtz für meine Top Sylt Accessoires: Die Gummstiefel von Lemon Jelly im königlich englischen Grün habe ich zwar häufiger getragen, als mir lieb war, aber sie sind saubequem, und dass sie auch noch nach Zitrone duften, hat meine Laune sehr beschwingt.
Der Poncho von Codello hat manigfaltige Funktionen übernommen: Er hat als Schal fungiert, als Strandtuch, um sich ans Wasser zu setzen, und als Decke, wenn Sam auf der Fahrt zu unserem Haus ein Nickerchen machte. Ein absolutes Sommerferien – Must-have!
Die Sandaletten von Tommy Hilfiger und ich konnten nicht soviel Zeit miteinander verbringen wie ich wollte, aber den letzten Tag haben wir beide sehr genossen und ich habe sie so ins Herz geschlossen, dass ich jetzt den restlichen Sommer in Berlin mit ihnen verbringe. Perfekt für Poncho, Wechselkleidung und Wiederherstellungsmakeup ist mein Ethno-Shopper von Anokhi. Er macht alles mit. Man kann ihn vollstopfen, mit an den Strand schleppen und er sieht trotzdem super aus!
Kommen wir wieder? Ja, auf jeden Fall! Ich muss mich nur mit der Sonne etwas besser absprechen. Falls das möglich ist. Oder mir eine Regenhose einpacken. Aber nächstes Mal möchte ich surfen (lernen) und im „La Grande Plage“ draußen sitzen und mit dem Fahrrad die Insel erkunden und … ach, es gibt noch viel zu tun! We´ll be back!
Mein Regenoutfit: Friesennerz von Didriksons, Pullover von xxx, Jeans von SOCCX. Sonnenoutfit: Kleid von SOCCX
Tags: Görtz Reisen
4 Comments
Danke, dass Du uns mit auf die schöne Insel mitgenommen hast. Ich war früher gerne da. Ich wünsche Euch beim nächsten Mal mehr Sonne. Der Blick von Deinem badenden Mann in weißer Boxershort war wohl fast das Highlight.
Ach, mein Sylt und schon habe ich wieder Fernweh, liebe Lucie!
Obwohl Sylt von Hamburg aus nur ein Katzensprung ist!
Und mit Gummistiefeln, die nach Zitrone riechen, kann es meinetwegen den ganzen Tag regnen;-)
Da lese ich deinen Bericht über Sylt und schon habe ich einen Ohrwurm:
„Oh ich hab solche Sehnsucht,
ich verliere den Verstand,
ich will wieder an die Nordsee,
ich will zurück nach Westerland.“
Da haben die „Ärzte“ so etwas von Recht!
Liebe Grüße,
Kirsten
Das erinnert mich an unser Sylt-Abenteuer – vor Jahren Ende Februar. 🙂
Keitum ist definitiv der schönste Ort zum Wohnen.
Im letzten Frühjahr haben wir dann Föhr für uns entdeckt und uns ein bisschen gefühlt, als hätten wir in den Zauberspiegel der bösen Stiefmutter geblickt, weil uns die Insel „tausend Mal schöner“ vorkam. Das „Hoftel“ dort wäre vielleicht auch was für euch, denke ich gerade, wenn ihr den sonnigen Norden das nächste Mal in Angriff nehmt.
Viele Grüße!
So wie Ihr die Zeit auf Sylt erlebt habt, kennen wir das auch.Wobei es wirklich nicht schlimm ist, wenn mal ein Regenschauer durchzieht. Einen Friesennerz sollte man aber auch im Sommer dabeihaben.Ist aber ein tolles Gefühl, mal einen richtigen Sturm draußen zu erleben und die Elemente Wind und Wasser hautnah zu spüren.