Mama hat Rücken. Mama muss noch schnell die Mails beantworten. Mama ist genervt. Mama schläft beim Vorlesen fast ein. Mama isst heimlich die Gummibärchenvorräte vom Kind als Booster. Mama macht zu wenig Sport. Was lebt Mama eigentlich vor? Oh Gott, das ist ja gruselig.
Ferien sind Auszeiten. Selbst wenn ich arbeiten muss. Weil wenigstens einer im Pyjama morgens Lego spielt und dabei Harry Potter hört. Und während ich meinem Sohn neidisch zusehe, denke ich: „Was lebst du dem eigentlich vor?“ Nach über 8 Jahren als Mutter, habe ich eins kapiert: Erziehung ist Vorleben. Alles andere ist Utopie.
Aber wenn ich mein Leben so betrachte, dann schneide ich nur bedingt gut ab. Siehe erster Abschnitt. Scheiße. Und dabei bin ich total gegen Stress. Generation Burnout. Hetzen und man fragt sich wohin? Und doch ist es aber auch so wie es ist: Ich bin selbstständig. Das heißt entweder, man hat Panik, weil man zu viel auf dem Tisch hat. Oder man hat Panik, weil man zu wenig auf dem Tisch hat. Und dann gibt es ja noch Hausaufgaben, Schwimmunterricht, Fischstäbchen einkaufen, Wäsche, die sich nicht selber wäscht und auch nicht von alleine zusammenlegt.
Und ich bin manchmal auch unglaublich faul. Dabei weiß ich es ja besser. Eine Stunde Yoga statt eines doppelten Espressos tut mir besser. Einen warmen Kräutertee zu den Gummibärchen ist besser als Gummibärchen pur- inklusive Ärger vom Sohn am nächsten Tag, weil sein Vorrat unerlaubt geleert wurde.
Heute waren wir nach der Ostervöllerei schwimmen. Und unfassbar – hat das gut getan. Nicht nur, weil ich nach 5 Bahnen Kraulen völlig fertig am Beckenrand saß und Muskeln spürte, von deren Existenz ich nichts wusste. Sondern, weil Sam plötzlich Lust hatte, auch Kraulen zu lernen. Weil er plötzlich den Ehrgeiz hatte, mit mir um die Wette zu schwimmen. Schwimmkurse waren für ihn bis dahin ein rotes Tuch. Und plötzlich ist es ganz einfach.
Und wie das Leben so spielt, werde ich diese Erkenntnis vermutlich morgen auch schon wieder halb vergessen haben. Und mein Leben ist eben auch so wie es ist. Aber damit ich mich daran erinnere, dass man es sich manchmal ein bisschen einfacher machen kann, wird es ab jetzt freitags, fürs Wochenende, immer kleine Inspirationen geben, man könnte es vielleicht auch Tipps nennen, wenn ich mich jetzt weit aus dem Fenster lehne. Unter dem Motto: Wie kann man sich und damit das Familienleben einfacher gestalten und sich dabei auch noch nebenbei etwas Gutes tun? Hoffen wir mal, dass das jetzt kein Aprilscherz ist… ich gebe mir alle Mühe.
Hoffe, ihr hattet schöne Ostertage!
2 Comments
Schöne Geschichte, du hast so recht. War gestern joggen und meine kleine Tochter fuhr mit dem Rad mit. Am Ende waren wir beide stolz. Die Kleine, weil sie eine Fahrradtour machen durfte und ich, weil ich mich mal wieder zum Joggen aufraffen konnte. Wiederholung ist willkommen
Super! Genau so! Mache ich Dir morgem dann gleich nach! Danke für den Tipp. <3