Hier war nix los die Woche. Also, aufm Blog. Ansonsten schon. Wir haben jetzt auch noch die Schule gewechselt. Unsere Schule war nämlich – wie so viele staatliche Berliner Schulen – eine Überforderung für alle Beteiligten.
Wenn man dann noch die ersten drei Klassen Juul hat (für alle, die das nicht kennen, das bedeutet, dass die Kinder im Unterrichtsverband von der 1. bis inklusive 3. Klasse zusammen sind) und permanenter Lehrermangel herrscht, dann hat man schnell 20 Schüler mit einer Altersspanne von 6 bis 10 Jahre (Ehrenrunde), grob geschätzten 47 Bedürfnissen, die auf einen einzigen Lehrer einprasseln, denn der vorgesehene, zweite Lehrer muss den kranken Lehrer in der Parallelklasse vertreten. So, euch schwirrt bei dem Satz schon der Kopf? Mir auch beim Schreiben, und ich weiß nicht, wen ich mehr bemitleiden soll – die Schüler oder die Lehrer. Wenigstens können die Lehrer abends zuhause ein Frustbier trinken.
In der neuen Schule durfte Sam erst mal ein paar Tage hospitieren. Schon mal super. Denn wie zum Teufel soll man wissen wie es ist, wenn man es nicht erlebt? Die alte Schule hatte sich auf dem Papier auch rasend angehört.
Als ich ihn am ersten Tag ablieferte, war ich total irritiert. Er auch. Wir wussten beide nicht wieso. „Die sind aber freundlich hier“, sagte Sam, als ob er dem Braten nicht traute. Mich irritierte diese Ruhe. Dieses Aufgeräumte. Schlafen die hier alle? „Entschuldigen Sie“, sagte die Lehrerin, „ich bin ein bisschen gestresst. Ist halt kurz vor den Sommerferien“ Und ich dachte nur: „Hä? Das ist ihr euer Stresslevel? Der gilt als Winterschlafpuls an unserer Schule.“
Ich brauchte ca. 2 Tage, um mich an den Energielevel der Schule zu gewöhnen. Daran, dass mein Kind ruhig, glücklich und müde von schönem Input nach Hause kommt. Dass das Hauptthema nicht war, welcher Unterricht wieder gefallen ist und wer sich mit wem in den Haaren hatte.
Nach den Sommerferien gibt es also einen Neustart. Neue Wohnung, neue Schule, neues Glück. Und dann beglücke ich euch mit den lustigsten und absurdesten Geschichten aus der alten Schule… Den Abstand schafft Klarheit und gute Laune.
3 Comments
Wie toll, dass ihr die Moeglichkeit zum Wechseln hattet. Alles Gute zum Neustart nach den Sommerferien.
Hallo Lucie, wie schön, dass es Sam nun besser gefällt! Ich wünsche euch beiden (!) entspannte Grundschuljahre mit netten Klassenkameraden und einem positiven Lernumfeld.
Und glaub mir, als Lehrer reicht bei JÜL 3 ein Bierchen abends nicht… 😉
Liebe Viola, das glaube ich Dir sofort!Danke für Deine Wünsche!