„Mama, google mal Marco Reus! Ich will die Frisur von dem!“, sagt Sam. Wir sitzen beim Friseur. Weder der Friseur noch ich wissen auf Anhieb, wer das ist. Mein Sohn verdreht die Augen: „Ey, Mama, echt…Fußball!!“ Okay, wir googeln und werden fündig. Und müssen jetzt morgens eine halbe Stunde früher aufstehen, damit die Frise auch richtig sitzt. So schnell war mein Sohn noch nie aus dem Bett.
Im letzten Jahr hatte ich einen selbstgebastelten Adventskalender und liebevoll 24 Kleinigkeiten zusammengesucht. Das Ergebnis? Jeden Morgen schlechte Laune bei meinem Sohn. „Echt jetzt? Was soll ich denn mit einem Stempel??“ An Tag 5 riss mir der Geduldsfaden: „So! Im nächsten Jahr kriegst du so einen blöden Lego Star Wars Kalender und wehe, du hast einmal schlechte Laune! Da müht man sich ab und blablabla …“ Ihr kennt den Rest der Tirade. Ich höre mich an wie Tante Gerda, die ich nicht habe und die ich auch niemandem wünsche.
In diesem Jahr habe ich es wahr gemacht und er hatte den gekauften Kalender. Und da stand mein Sohn mit seiner coolen Fußballer Friseur und die Enttäuschung stand im groß ins Gesicht geschrieben. Allerdings schien er sich auch an meine Tirade zu erinnern. „Aber Mama“, fing er vorsichtig an, „ohne Deinen selbstgebastelten Kalender ist Weihnachten doch nicht Weihnachten.“ Und als dann am nächsten Tag die Tränen rollten, da habe ich mich erbarmt und schnell noch einen gebastelt. Jetzt werde ich jeden Morgen gelobt: „Badekugeln! Wie toll!!!“ Und dann ist er wieder ganz klein und ich hoffe soooo, dass er es auch noch ein bisschen bleibt.
P.S. Nicht das ihr jetzt denkt, dass ich ihm als rachsüchtige Mutter Badekugeln in den Kalender stecke… er liebt sie tatsächlich.
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