Schlaf. Vollkommen unterschätzt und gern auch ein bisschen belächelt. Dass man sich besser fühlt, wenn man gut geschlafen hat, weiß fast jeder. Dass der Alltag einfacher ist, die Nerven stabiler und der Spaß größer, haben auch die meisten von uns schon am eigenen Leib erfahren. Vor allem, wenn man Mutter ist.
Wie sich unser Schlafverhalten geändert hat
Während in 40er Jahren Menschen noch im Durchschnitt ca. 8 Stunden pro Nacht schliefen, sind wir mittlerweile bei im Schnitt bei 6,4 Stunden angelangt. Und das ist alarmierend, denn das Schlafbedürfnis unseres Körpers hat sich nicht geändert. Das hat viel mit der Veränderung unseres Alltags zu tun – die meisten Menschen müssen zur Arbeit pendeln. Wir verbringen viel Zeit auf Social Media und bewegen uns einfach viel weniger. Auch unser Kaffee -, Nikotin und Alkoholkonsum ist gestiegen. Das sind alles Faktoren, die zu Schlaflosigkeit führen.
Schlaflosigkeit ist wie Folter
Frischgebackene Mamas kennen das Gefühl, wenn man in den ersten Wochen wie besoffen durch den Alltag stolpert, das Zeitgefühl verliert und nur noch eins will: Schlafen. Mit den Hormonen am Anfang kann man das noch gut ausgleichen. Aber irgendwann fängt es an, richtig weh zu tun.
Tatsächlich ist kein Schlaf oder zu wenig Schlaf gesundheitsschädigend. Wir regenerieren uns im Schlaf. Jeder kennt den Spruch „Schlaf ist die beste Medizin“!
Nicht jeder braucht gleich viel Schlaf
Ich bin eine Schlafmütze – ohne meine 8 Stunden Schlaf bin ich nicht fit. Am liebsten 9 Stunden. Und ich bin eine Lerche – das heißt, ich gehe gerne früh ins Bett und stehe auch gerne früh auf. Das war schon immer so. Um 5 Uhr morgens habe ich meinen Eltern ein Ohr abgekaut, abends, wenn die Eulen der Gesellschaft nochmal so richtig hochdrehen, dann falle ich wie ein Stern vom Himmel in den Tiefschlaf. Manchmal finde ich das selbst doof. Und natürlich mache ich auch Ausnahmen. Es gibt ja nichts Schöneres, als im Sommer lange Nächte mit Freunden und gutem Essen durch zu quatschen. Meinem natürlichen Bio-Rhythmus entspricht es aber nicht. Ich werde nicht selten belächelt. Denn Schlaf ist ja ein bisschen verpönt. Tatsächlich ist es gesellschaftlich eher angesehen, wenn man wenig schläft und viel arbeitet. Sprüche wie „Schlafen, kann ich auch noch, wenn ich tot bin“, zeigen das. Tatsächlich ist ein permanenter Schlafmangel aber so gesundheitsschädigend, dass er eher lebensverkürzend wirkt.
Welcher Schlaftyp bist du?
Bist du eine Lerche (Frühaufsteher) oder eine Eule (Spät- und Langschläfer)? Am besten findet man heraus welcher Schlaftyp man ist, indem man 2 Wochen mal wirklich so schläft, wie es sich richtig anfühlt – ohne Wecker. Natürlich sollte man sich nicht künstlich mit der neuesten Netflix Serie wachhalten, sondern sich den Raum schaffen, seinen Rhythmus überhaupt zu spüren. Meistens merkt man im Urlaub, welcher Typ man ist. Wenn man nicht eingetaktet ist, wenn die To-Do Listen einem nicht den Atem rauben und man einfach vor sich hin pendeln kann.
Leider kann man sich manchmal die Arbeitszeiten nicht aussuchen. Und die meisten Schulen fangen zur richtigen Zeit für die Lerchen aber nicht für die Eulen an. Ein Schlafforscher hat in seinen Studien hervorgehoben und in Gesprächen mit der deutschen Regierung dazu geraten, das ganze Schulsystem umzustrukturieren und den Unterricht nicht um 8 Uhr, sondern später anfangen zu lassen. Wissenschaftlich ist es schon lange belegt, dass ein Großteil der Kinder morgens um 8 Uhr noch nicht aufnahmefähig ist. Aber die Antwort lautete, dass es zu schwierig sei, den Plan der öffentlichen Verkehrsbetriebe umzustellen. Bürokratie steht bei uns also über dem Menschen.
Was verhilft zu gutem Schlaf? 6 Tipps:
Man kann trotzdem einiges tun, um besser und ruhiger zu schlafen.
- Versucht, eure Termine so zu legen, dass sie eurem Typ entsprechen.
- Legt das Handy mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen zur Seite. Und auch Fernsehen zu schauen und sich dann von der Couch ins Bett zu rollen, ist nicht ratsam. Gebt eurem Geist Zeit, sich zu beruhigen, dann nehmt ihr die Anspannung und die wilden Gedanken nicht mit in die Nacht.
- Ja, ein Gläschen Wein oder auch zwei sind zwar nett, aber es verhilft nicht zu einem entspannten Schlaf.
- Wenn ihr spät von der Arbeit nach Hause kommt, dann nehmt eine warme Dusche und sorgt für ein angenehmes Schlafzimmer, das euch Ruhe gibt.
- Von dem Bürosessel direkt auf die Couch ist keine gute Idee. Die meisten von uns bewegen sich viel zu wenig. Und dann sind wir unausgelastet. Wenn ihr es nicht zum Sport schafft, geht wenigstens in der Mittagspause einmal um den Block. Oder verlegt ein Meeting im Konferenzraum zu einem „Spaziergang-Meeting“. Die meisten werden zuerst doof schauen, finden es dann aber toll.
- Der „Zu-Bett-Geh-Wecker“ – das ist für mich der Knackpunkt gewesen. Wir stellen uns morgens den Wecker, aber warum eigentlich nicht abends zur Erinnerung, dass wir jetzt abschalten sollen? Hilft mir enorm.
Kein Schlaf – kenne ich
Ich habe mich immer viel mit dem Thema Schlaf befasst. Mein Sohn hat die ersten 5 Jahre nicht durchgeschlafen, sondern war nachts stundenlang wach. Wie wir aus der Schleife rausgekommen sind, könnt ihr in meinem Buch „Mama, I need to kotz“ nachlesen. Ich kann auch nicht gut und schnell einschlafen, wenn mir zu viel im Kopf rumgeht. Mein Sohn ist ein ähnlich empfindsames Wesen. Und die Pubertät kommt erst noch, wenn sich der ganze Körper umstellt und die Teenager tatsächlich wegen der Hormonumstellung gar nicht mehr vor 11 Uhr aus dem Knick kommen.
Darum hat er jetzt auch so ein schönes Hochbett mit Kuschelmatratze bekommen. Damit er sich in seinem Bett wohlfühlt, dort gerne zur Ruhe kommt und das Bett als mehr sieht als nur einen Ort, an den ihn seine nervige Mutter abends immer viel zu früh schickt. Zum Glück ist er auch eher Lerche als Eule…Und als nächstes ist mein Schlafzimmer dran. Zwischen den Jahren haben wir das Zimmer von grau mit einem leichten Blauton in Grau umgestrichen. Der Rest folgt. Ich bin noch auf der Suche nach guter Inspiration…Gute Nacht.
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