Meine liebsten Leserinnen und die Handvoll erlesener Leser.
Als ich angefangen habe, diesen Blog “Lucie Marshall – How my boobs became food” zu schreiben, hatte ich noch ein niemals schlafen wollendes Baby, trug einen Pferdeschwanz, weil für keine andere Frisur Zeit war und hatte die schiere Panik in den Augen, weil mein Leben mit Kind auf einmal so ganz anders war.
Ich habe mit dem Schreiben als reine Therapiemaßnahme angefangen, denn für eine Therapie hatte ich auch keine Zeit. Und plötzlich entdeckte ich, dass es mir nicht nur unglaublich viel Freude gemacht hat, sondern auch geholfen hat. Aber das ist nur die eine Hälfte der Wahrheit. Die andere ist, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen wäre, ernsthaft ein Buch zu schreiben, wenn nicht meine Freundin und spätere Lektorin Kerstin Schöps meine Texte gelesen hätte und meinte:
“Das muss ein Buch werden.”
Ach echt? Na gut. Seitdem ist Kerstin auch als Lektorin an meiner Seite.
Mein erstes Buchmanuskript wollte am Anfang niemand haben. Knapp 20 deutsche Verlage waren der Meinung, dass Humor und Muttersein nicht vereinbar sind. Ich war schon etwas resigniert, als mir eine gute Freundin beim Sushi Essen vorschlug, erstmal einen Blog zu schreiben. Blog? Oder Block? Ich musste googeln, denn damals gab es tatsächlich nur wenige Blogs und ich wusste nicht so ganz genau, was das eigentlich ist. Kaum aber hatte ich es herausgefunden, habe ich einfach losgelegt.
Und dann kamt ihr ins Spiel. Ihr habt Lucie Marshall so schnell groß werden lassen, ihr habt allen gezeigt, dass man sehr wohl Humor haben kann als Mutter – oder sogar haben muss. Und als dann noch die taz.tageszeitung und die freundin Lucie als Kolumnistin wollten, konnten sich auch die deutschen Verlage nicht mehr wehren.
Das lag eventuell auch an meiner tollen Agentin Petra Eggers, die über Umwege mein Buch in die Hand bekam und mich kurz darauf zu sich ins Büro einlud. Ich war so aufgeregt, dass sich mein Magen umdrehte, während ich die Stufen zu ihrem Büro hochging. Aber als sie nach einer kurzen Begrüßung sagte: “Ich wollte nur sehen, ob Sie ein Arschloch sind, weil mit Arschlöchern arbeite ich nicht.”, war das Eis zwischen uns gebrochen und tatsächlich brachte sie mein Buch innerhalb von 10 Tagen in einem Verlag unter.
Und so erblickte mein erstes Buch „Lucie Marshall – Auf High Heels in den Kreißsaal“ im Herbst 2014 bei Goldmann das Licht der Welt.
Wenn ich heute sehe, was sich alles daraus entsponnen hat, dann zaubert das ein großes Lächeln auf meinem Gesicht! Wie aufregend und lustig waren die Lesereise durch die Görtz Schuhläden oder die Events bei Shiseido – Gute Kosmetik & gute Bücher sind eine hervorrragende Kombination.
Kurz vor der Schnappatmung war ich, als ich das Magazin freundin mit einer Leseprobe von meinem ersten Buch auf dem Titel in der Hand hielt.
Und das Lucie Marshall gemeinsam mit Tanja Bülter und Miriam Jacks als Markenbotschafterin von der Frauenlinie SOCCX ein Jahr in der Modewelt unterwegs war, hat ihr – und mir – unglaublich viel Spaß gemacht. Nicht nur auf meiner Lesereise, sondern auch in unserem Leben in London und Berlin und ihr ahnt nicht, wieviel Freude ihr mir mit euren Kommentaren gemacht habt.
Mein zweites Buch „Mama, I need to kotz“ folgte im Juni 2016. Das dritte Buch – „3 Zettel von Lilo“ ist in Kooperation mit STOKKE entstanden.
Zwischendrin hatte ich noch das Glück, eine Webserie über Lucies verrückten Alltag produzieren zu können. Denn manchmal hat man keine Lust oder Zeit zu lesen, und die fünfminütigen Folgen kann man sich auch bequem beim Zähneputzen anschauen.
Die Serie wurde mehrfach auf internationalen Web Festivals nominiert, u.a. Rio, New York, Toronto und London.
Hauptsponsor der Webserie war SKODA, mein Medienpartner die Zeitschrift freundin aus dem Burda Verlag. Zudem war das Unternehmen Görtz Schuhe Sponsor für eine Folge. Regie führte Oliver Schmitz („Doctor’s Diary“ und „Shepherds and Butchers“) und die Drehbücher kommen aus der Feder von David Ungureit, Benedikt Gollhardt und Alexandra Maxeiner. Hier gibt es alle Folgen immer noch auf Vimeo zu sehen.
Irgendwann aber hatte es sich ‘ausgeluciet’… Mein Leben hat sich geändert, mein Sohn ist groß und so gehen auch die schönsten Zeiten einmal zu Ende. Aber, wer ab und zu in Erinnerungen schwelgen oder einer Freundin eine Inspiration geben will, findet jetzt auf dem Blog eine eine kleine feine Auswahl von Beiträgen. Danke fürs Lesen. Ihr wart großartig und mein größtes Geschenk.
Eure Tanya alias Lucie Marshall