Mein erstes Buch “Auf High Heels in den Kreißsaal“ hat viele Umwege genommen, bis es endlich in den Druck kam. Es war nicht geplant. Ich habe damals ja nur in mein Gewitterbuch geschrieben. Ich war so verblüfft von der Tatsache, dass dieses Baby – mein Sohn Sam – mein Leben komplett auf den Kopf stellte. Ich hatte nur zwei Optionen: Entweder hätte ich den ganzen Tag herumrennen und brüllen können: „ICH GLAUBE DAS JETZT NICHT!!!“ oder ich schreibe es auf.
Ich war wie ein Schnellkochtopf. Und damit ich nicht explodierte, habe ich eben geschrieben. Mit Pastinaken-Kürbisbrei in den ungewaschenen, zum Pferdeschwanz zusammengebundenen Haaren, sobald Sam auch nur einmal die Augen schloss und tatsächlich schlief. Was er so gut wie nie tat. Ich habe viel gelacht und oft geweint und vor allem ganz, ganz viel Herzblut reingegeben.
Mein Buch „Auf Highheels in den Kreißsaal“ geht um meine Schwangerschaft, die Geburt und die ersten zwei wilden Jahre mit meinem Sohn, inklusive der Umzüge nach München und zurück nach Berlin und die Welt aus Wahnsinn und Freude, die man als Mutter betritt.
Eigentlich existierte dieses erste Buch also vor dem Blog, aber die Erde musste sich noch ein paar Mal drehen, bevor es endlich in den Druck kam.
Mein zweites Buch folgte auf dem Fuß. Und tatsächlich habe ich es zeitgleich zur Produktion der Webserie geschrieben. Das 2. Buch ist vermutlich ähnlich wie das 2. Kind. Behaupte ich jetzt mal nonchalant, obwohl ich nur ein Kind habe. Tatsache ist: Es ist einfach nicht zu vergleichen.
„Es ist ja so schwer, ein Buch zu schreiben!“, jammerte ich einem befreundeten Autor vor (Und auch sonst jedem, der es hören wollte oder nicht), während ich an meinem zweiten saß. Und er nickte. „Hast du schon angefangen?“, fragte er und ich winkte ab. „Dann ist der Druck noch nicht groß genug. Dann musst du noch prokrastinieren. Das ist ein ganz wichtiger Prozess.“
Das hat mir irrsinnig geholfen. Ich hatte die perfekte Ausrede von einem sehr, sehr, sehr erfahrenen Autor und prokrastinierte munter weiter. Aber am Ende habe ich dann mein zweites Buch „Mama, I need to kotz“ dann doch geschrieben. Und hatte sogar Spaß dabei. Sehr viel Spaß.
Es handelt von unserer Zeit als Familie in London. Aber eben nicht nur über die äußere Reise, sondern auch über meine innere. Und pssst … rückblickend kann ich sagen, dass es mein Lieblingsbuch ist!
Mein drittes Buch heißt „Drei Zettel von Lilo“. Und nein, man wird nicht routinierter. Denn jedes Buch ist ein Herzensprojekt. Auch wenn ich mehrere und ganz unterschiedliche Orte im Herzen habe. „Drei Zettel für Lilo“ ist ein Buch für diese Tage, an denen man wahlweise einfach nur schreien oder sich unter der Bettdecke verkriechen will.
Die Gründe dafür? Vielfältigste!
Das Kind findet Durchschlafen überbewertet. Es ist kein Kaffee im Haus. Das Fell vom Nachbarshund sitzt besser als die eigenen Haare. Man findet alle um sich herum doof. Sich selbst am allermeisten. Man fühlt sich wie auf einer einsamen Insel ausgesetzt, nur leider ist man umringt von Menschen. Kennt ihr das Gefühl? Genau dann ist dieses Buch das richtige für euch!
Als Sam ein paar Monate alt war, hatte ich das große Glück, eine Nachbarin zu haben, die irgendwie immer das Richtige im richtigen Moment sagte. Sie erinnerte mich daran, dass eine Kerze nichts verliert, wenn sie eine andere zum Brennen bringt. Sie erinnerte mich daran, was ich schon alles weiß und es nur manchmal vergesse. Sie erinnerte mich an Weisheiten, die wir alle schon einmal gehört haben. Nur sind sie vergraben gewesen, überlagert. Dank Lilo durfte all das wieder sichtbar werden. Danke Lilo!
STOKKE war auch der Meinung, dass dieses Buch das Licht der Welt erblicken muss und hat mich als mein Kooperationspartner tatkräftig unterstützt. Anemone Kloos hat die Geschichten mit den schönsten Illustrationen veredelt, die ich mir hätte wünschen können.
Also, viel Spaß beim Lesen!