Mama Bücher gibt es reichlich. Papa Bücher noch nicht so viele, aber eines ist gerade auf den Markt gekommen –und das lohnt sich!
„Daddy Cool“ heißt das Debüt von Gregor Haake, und ich bin ehrlich: Mich hat am Anfang der Titel „Daddy Cool“ skeptisch gemacht. „Wie ich als Vollzeitpapa lernte, den härtesten Job der Welt zu machen“, ließ mich aber sofort genauer hinschauen. Und mein Barometer sank wieder komplett, als ich den Sticker auf dem Cover las: „Eine Liebeserklärung an alle Mütter“. Mein Herz schmolz dahin. Und als ich in der Sonne saß und das Buch las, da hatte er mich. Als ich das Buch wieder zuklappte, dachte ich: „DAS gefällt mir richtig gut! Und es ist so wichtig, dass ein Papa das erlebt und schreibt. Denn nur so werden auch andere Rollenbilder ‚normal‘.“
„Was sagen meine Eltern? Oder die meiner Frau? Und die Kollegen?“
Gregor und seine Frau haben zwei Kinder und sind beide voll berufstätig. Irgendwie kriegen sie es hin, aber nach dem Umzug nach Berlin gibt es den berühmten Moment, der ihnen die Erkenntnis schenkt: „Verdammt, es ist alles zu viel. Das Stressbarometer ist permanent ganz oben über der roten Linie.“
Es ist nach wie vor so, dass in solchen Momenten meistens die Mütter zurückstecken. Manchmal, weil sie es möchten, oftmals aber weil es nach wie vor selbstverständlich ist, dass sie den Part übernehmen und weil zudem der Gehaltszettel in den meisten Fällen ein ziemlich unzweideutiger Anhaltspunkt ist. Gregors Frau verdient allerdings mehr als er, und so steht ziemlich schnell die Frage im Raum, ob Gregor nicht zuhause bleibt?
„Muss der Typ nicht mal ins Büro?“
Das sind die Fragen, die auf den meisten Gesichter zu stehen scheinen, wenn Gregor jetzt morgens seine Kinder an der Schule abgibt und kurz mit einer Mutter oder einem Vater ins Gespräch kommt. Nein, er muss nicht ins Büro – er muss in den Supermarkt. Er muss die Wäsche aufhängen. Zum Steuerberater. Und noch Bastelkram für das Schulfest besorgen.
Vieles was Gregor erlebt, würden die meisten Mütter wissend nickend bestätigen. Aber frau redet halt nicht drüber, frau macht es halt. Frau ist es aber auch so gewohnt.
Gregor ist in der Mama Welt leider nach wie vor ein Unikat. Die Rolle ist nicht definiert. Wie bleibt man Mann und hat aber die typische „Mama Rolle“ im Alltag? Wie verändert sich die Beziehung? Wie sieht die Umwelt auf das Konstrukt? Und was ist eigentlich mit seiner Rente?
Gregor Haake erzählt seine Eindrücke und Erfahrungen so liebevoll und humorvoll, dass man das Buch in einem Rutsch durchliest – von gelben T – Shirts, die der Sohnemann morgens um 7 Uhr dringend braucht, von D wie Dönertag, seinem Lieblingsort dem Spielplatz und wie es in der Beziehung so ist, wenn man(n) zuhause ist. Seine Frau kommt auch zu Wort. Zum Schluss.
„Jeder zahlt seinen Preis.“
Alles hat seinen Preis. Gregor hat seine Karriere auf Eis gelegt, seine Frau arbeitet viel und quält sich mit den Fragen „Bin ich oft genug zuhause?“ und „Bin ich genug für die Kinder da?“ Meistens stellen sich diese Fragen die Väter. Es ist nur andersherum. Man kann halt nicht alles auf einmal haben. Und vielleicht macht es ja auch Sinn, dass man mehr darüber nachdenkt, was dem Konstrukt Familie guttut, als wie jeder seine Karrieren möglichst weit vorantreiben kann. Wäre das nicht schön, wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, in der man sich diese Frage als Paar gemeinsam stellt und man sie unabhängig von gesellschaftlichen Normen, der Rente und dem Gehaltscheck beantworten könnte? Naja, wird wahrscheinlich noch ein bisschen dauern, aber bis dahin solltet ihr dringend Gregors Buch „Daddy Cool“ lesen. Und zur Feier des Tages verlose ich 2 Exemplare! Wer möchte gerne eins gewinnen?
1) Beantworte die Frage: „Wie ist bei euch die Rollenaufteilung?“
2) Folge mir auf Instagram oder teile den Beitrag auf Facebook
3) Das Gewinnspiel geht bis zum 23.Juni 2019. Das Los entscheidet. Der Rechtweg ist ausgeschlossen.
Viel Glück! Und vor allem viel Spaß beim lesen!
3 Comments
Alleinerziehend mit 2 Jungs & berufstätig- mit Mann der rund um die Uhr arbeitet
Bei uns ist es gut aufgeteilt- beide arbeiten viel, aber wir schaffen es auch, uns gut abzustimmen bezüglich Familienarbeit. Mein Mann ist eher mehr verantwortlich was Hausarbeit etc betrifft, finde ich gut. Wir haben zwei Jungs, vier und sieben. Das Buch würde ich gern meinem Mann schenken und natürlich auch selber lesen.
Mein Mann ist selbständig und deshalb viel am arbeiten. Ich arbeite in Teilzeit von zuhause aus. Das passt prima. Ich kümmere mich um den Haushalt und mein Mann kocht dafür am Wochenende und fährt den Junior zum Fussballtraining/Turniere etc. mehrmals die Woche.