Während morgens mein Kaffee auf dem Herd brodelt, räume ich noch schnell die Spülmaschine aus. Dank meines wiedergefundenen Headsets, kann ich jetzt beim Telefonieren auch die Wäsche aufhängen. Und während die Fischstäbchen in der Pfanne brutzeln, kann ich auf dem Iphone meine Emails checken.
Neulich sitzt Sam auf der Toilette, während ich im Bad Handtücher zusammenlege und da fällt mir ein, dass ich ihm schon vor drei Tagen die Ohren sauber machen wollte. Also gehe ich zu ihm und fummele an seinen Ohren herum. „MAMA!“, brüllt er, „stop! Ish kann nish kaka, wenn du mir die ears cleanst! Immer eine Sache nach die andere!“
„Verflucht“, denke ich, “Recht hat er. Was mache ich hier eigentlich?“ Als Mutter versucht man in allen Momenten effizient zu sein und jede Sekunde auszuschöpfen. Ich kenne keine Mutter, der das nicht irgendwie ähnlich geht. Mir hat zwar noch niemand erzählt, dass sie allen Ernstes ihrem Kind die Ohren säubern will, während es auf dem Klo sitzt. Aber das ständige Multitasking ist eine Tatsache.
Und dann lebe ich auch noch in einer Stadt, in der Effizienz aus jeder Ecke quillt. Alles ist eingetaktet und durchgeplant und hat einen wahnsinnigen Speed. Viele Mütter bringen ihre Kinder im kompletten Joggingoutfit zur Schule und joggen dann nach Hause. Bloß keine Zeit verlieren, alle Lücken werden ausgefüllt. Zuerst dachte ich „Haben die einen Knall?“. Heute stehe ich selber in Joggingoufit vor der Tür. Ich bin voll in das London- Hamsterrad eingestiegen und bin dabei es zu perfektionieren. Ja, ich jogge nach Hause vom Kindergarten, aber dabei telefoniere ich noch und bringe die Klamotten zur Reinigung! Ha!
Gestern Nachmittag gehe ich mit Einkaufstüten bepackt nach Hause. Ich trage flache Boots und die Straße ist frei von jedweder Unebenheit. Plötzlich knicke ich um. Aber so richtig. Out oft the blue. Ich sehe Sterne, setze mich auf dem Boden und brülle laut: „FUCK!!“ Mich erinnert das an meinen Bänderriss vor 20 Jahren. Zehn Minuten später humpele ich nach Hause. Ich komme kaum aus meinen Boots raus, so dick ist mein Fuß. Ich setze mich auf die Couch und denke: „So, Lucie, das ist doch ein netter Warnschuss. Vielleicht solltest du ab jetzt mal eine Runde kürzer treten? Laufen kannst du sowieso nicht mehr. Also, leg doch mal die Füße hoch und schalte einen Gang runter.“
Die Frage ist ja: „Schafft man wirklich mehr, wenn man alles gleichzeitig macht und rot angelaufen durch den Tag hetzt? Oder hetzt man einfach nur schneller zum Burnout? Sollte man wirklich immer auf alles sofort reagieren? Wenn ich es mal nicht tue, erledigt sich 50 % plötzlich von ganz allein.
Ich habe heute morgen dieses T-Shirt in meinem Schrank gefunden mit der Aufschrift: „Arbeite in der unsichtbaren Welt mindestens soviel wie in der Sichtbaren!“
Also, in diesem Sinne, liebe Mütter, lasst die Wäscheberge wachsen, schaltet die Mailbox ein, baut Lego mit euren Kindern, ohne aufs Handy zu starren und ab und zu mal ein Fastfoodmeal wird unsere Kleinen auch nicht umbringen.
Während morgens mein Kaffee auf dem Herd brodelt, räume ich noch schnell die Spülmaschine aus. Dank meines wiedergefundenen Headsets, kann ich jetzt beim Telefonieren auch die Wäsche aufhängen. Und während die Fischstäbchen in der Pfanne brutzeln, kann ich auf dem Iphone meine Emails checken.
Neulich sitzt Sam auf der Toilette, während ich im Bad Handtücher zusammenlege und da fällt mir ein, dass ich ihm schon vor drei Tagen die Ohren sauber machen wollte. Also gehe ich zu ihm und fummele an seinen Ohren herum. „MAMA!“, brüllt er, „stop! Ish kann nish kaka, wenn du mir die ears cleanst! Immer eine Sache nach die andere!“
„Verflucht“, denke ich, “Recht hat er. Was mache ich hier eigentlich?“ Als Mutter versucht man in allen Momenten effizient zu sein und jede Sekunde auszuschöpfen. Ich kenne keine Mutter, der das nicht irgendwie ähnlich geht. Mir hat zwar noch niemand erzählt, dass sie allen Ernstes ihrem Kind die Ohren säubern will, während es auf dem Klo sitzt. Aber das ständige Multitasking ist eine Tatsache.
Und dann lebe ich auch noch in einer Stadt, in der Effizienz aus jeder Ecke quillt. Alles ist eingetaktet und durchgeplant und hat einen wahnsinnigen Speed. Viele Mütter bringen ihre Kinder im kompletten Joggingoutfit zur Schule und joggen dann nach Hause. Bloß keine Zeit verlieren, alle Lücken werden ausgefüllt. Zuerst dachte ich „Haben die einen Knall?“. Heute stehe ich selber in Joggingoufit vor der Tür. Ich bin voll in das London- Hamsterrad eingestiegen und bin dabei es zu perfektionieren. Ja, ich jogge nach Hause vom Kindergarten, aber dabei telefoniere ich noch und bringe die Klamotten zur Reinigung! Ha!
Gestern Nachmittag gehe ich mit Einkaufstüten bepackt nach Hause. Ich trage flache Boots und die Straße ist frei von jedweder Unebenheit. Plötzlich knicke ich um. Aber so richtig. Out oft the blue. Ich sehe Sterne, setze mich auf dem Boden und brülle laut: „FUCK!!“ Mich erinnert das an meinen Bänderriss vor 20 Jahren. Zehn Minuten später humpele ich nach Hause. Ich komme kaum aus meinen Boots raus, so dick ist mein Fuß. Ich setze mich auf die Couch und denke: „So, Lucie, das ist doch ein netter Warnschuss. Vielleicht solltest du ab jetzt mal eine Runde kürzer treten? Laufen kannst du sowieso nicht mehr. Also, leg doch mal die Füße hoch und schalte einen Gang runter.“
Die Frage ist ja: „Schafft man wirklich mehr, wenn man alles gleichzeitig macht und rot angelaufen durch den Tag hetzt? Oder hetzt man einfach nur schneller zum Burnout? Sollte man wirklich immer auf alles sofort reagieren? Wenn ich es mal nicht tue, erledigt sich 50 % plötzlich von ganz allein.
Ich habe heute morgen dieses T-Shirt in meinem Schrank gefunden mit der Aufschrift: „Arbeite in der unsichtbaren Welt mindestens soviel wie in der Sichtbaren!“
Also, in diesem Sinne, liebe Mütter, lasst die Wäscheberge wachsen, schaltet die Mailbox ein, baut Lego mit euren Kindern, ohne aufs Handy zu starren und ab und zu mal ein Fastfoodmeal wird unsere Kleinen auch nicht umbringen.
Tags: London Mütter
5 Comments
Gute Besserung und weiterhin die Fuesse hoch. Versuche ich im Moment auch immer oefter, aber manchmal fragt man sich , ob das dann immer groesser werdende Chaos, die Sache wirklich wert ist.
Yep! So isses!
Dein Post ist beängstigend und beruhigend zugleich 😉
Beruhigend, weil man sieht, dass es allen Müttern wohl so geht wie einem selbst…..und beängstigend da man diesen Leistungsdruck spürt, dem man Tag täglich ausgesetzt wird und es leider kein geheimes „Erfolgsrezept“ gibt bei dem alles funktioniert.
Ich habe 2 kleine Kinder ( 2 und 1 Jahre ) und jedes Mal wenn ich ein für mich perfekt funktionierendes System ausgetüftelt 😉 habe, dauert es höchstens 3 Tage und dann ändern die Kinder ihren Rhytmus und der Wahnsinn beginnt von vorn wieder 🙂
Wünsche dir gute Besserung!
Das ist aber noch mal ein anderer Schwierigkeitsgard mit ZWEI kleinen Kindern, die so nah beisammen sind! Zum Trost: Es wird besser wenn sie älter werden! 🙂
Kenn ich! Bänderriss vorletztes Jahr: 3 (in Worten drei) Stufen vor der Wohnung, zur Kita gehetzt, nebenbei SMS geschrieben…dachte, ich sei auf der letzten Stufe, war ich nicht: zack! Bänderriss! Aber telefonieren und Wäsche aufhängen/sortieren mache ich immer noch. Sonst ist mir Wäsche zu langweilig. In diesem Sinne: leg den Fuß hoch und entspann Dich und lass London London sein. Ommmmmm!
Liebe Grüße aus dem Schiurlaub, juheee!