Sardinien ist wirklich ein Traum. Wir bewegen uns nur zwischen Strand, glasklarem Wasser, Pool, Strandbuden, Liegenstühlen oder Bett hin und her. Was will man mehr von einem Sommerurlaub? Der Alltag scheint Lichtjahre entfernt.
Was sich aber hartnäckig hält ist das Haustierthema, zur Zeit in Form einer Katze. Letzte Woche saß plötzlich diese wirklich entzückende schwarz- weiße, einäugige, sardische Katze vor unserer Tür. Ich würde sie auf etwa 4 – 5 Monate schätzen. Natürlich gehört sie niemanden, wie soviele Tiere in südlichen Ländern. Aber Sam hat sie sofort adoptiert: „Sie heißt Batman, aber ihr nickname is Kitty!“ So, jetzt haben wir den Salat, denn Batman alias Kitty will nicht mehr weg. Und irgendwie wollen wir auch gar nicht, dass sie sich verabschiedet.
Sam schreibt Geschichten für sie. Die darf ich dann immer vorlesen: Weil ish doch noch kein Shulkind bin, Mama! Ish kann nicht read!“ Er kümmert sich rührend um sie. Manchmal etwas zu intensiv („Nein, sie will jetzt nicht kuscheln, Sam!“) aber sehr liebevoll.
Nur wohin führt das?
Als Kind haben wir alle unsere Haustiere immer in den Urlauben „gefunden“. Oder sie uns, wie man es nimmt. Auf Korsika saß einmal ein Jagdhund – Mischling vor unserer Tür. Am Ende des dreiwöchigen Urlaubs war klar: Ohne Hund wollten weder mein Bruder noch ich nach Hause fahren. Wir drohten mit Ess-Streik und heulten uns abwechselnd die Augen aus dem Kopf. Nach 12 Stunden erbarmten sich unsere Eltern und schleppten das Hündchen zum Tierarzt. Mit einem Impfpass ausgestattet zog Jack mit uns nach Deutschland und blieb 13 Jahre bei uns. Er machte seinem Ruf als korsischer Jagdhund alle Ehre: Ich werde nie vergessen, wie er einmal die 12 preisgekrönten Zierhühner vom Nachbarn erlegt und schön aufgereiht vor unserer Haustier drapierte. DAS war teuer…
Unsere Katze fand mein Bruder in Barcelona. In einem Schuhkarton brachte er das nur wenige Wochen alte Wollknäuel inklusive 16 Stunden Zugfahrt nach Deutschland. Das Größte an dem mageren Kätzchen waren die Ohren. „Nada“, hieß sie, was „Nichts“ auf Spanisch heißt. Einfach weil sie ein kleines Nichts war, als Valentin sie zwischen Mülltonnen fand. Aber Nada hatte spanisches Temperament im Blut. In ihren guten Tagen brachte sie gerne mal ein Eichhörnchen als Mitbringsel von der Jagd mit. Ich meinte sogar, bei jedem Eichörnchen ein Olé von ihr zu hören. Im stolzen Alter von 14 Jahren schlief die alte Dame dann ein.
Und jetzt? Ist Batman ein Nachfolger? Aber wir können sie unmöglich mitnehmen. Wir sitzen ständig im Flugzeug, wohnen mitten in der Stadt. Soll ich im September mit Batman als Reisebegleitung auf Lesereise für mein Buch gehen? Ich bin mir sicher, sie wäre die Attraktion an den Abenden. Oder soll sie mit Marc im Katzentäschchen zwischen Berlin und London pendeln? Wer soll sich um sie kümmern? Ich bin mir sicher, Batman würde Berlin aufmischen. Auch einäugig. Das sardische Blut ist bestimmt nicht ohne. Verflucht, was tun? Bis Samstag haben wir noch Zeit uns was auszudenken…
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7 Comments
Ach liebste Lucie,
ich verstehe dein Dilemma nur zu gut! Auch unser Hund (Hank the Tank und er macht seinem Namen auch alle Ehre 😉 ) kommt von einer Mülldeponie in Ungarn und wir konnten einfach nicht anders, als ihn mitzunehmen.
Der Tierarzt versicherte uns dort, dass er wirklich nur Knie hoch wird…Naja, das mag jetzt für einen 2,10 m Mann auch stimmen 🙂 Nichts destotrotz lieben wir ihn von ganzem Herzen und er ist der liebste und witzigste Hund, den ich kenne!
Auch wenn es oft organisatorisch nicht einfach ist, da ich auch viel unterwegs bin, ist es doch immer wieder eine Freude, wenn man nach einem langen Tag nach Hause kommt und einfach nur angeschwänzelt wird! Von dem Hund natürlich 😉
Viel Kraft beim Kopf zerbrechen! Und einfach auf das Bauchgefühl hören 🙂
Enjoy your last week in paradise!
xoxo,
Liselotte Zucker
Ja, es ist ein ewiges abwegen udn ich weiß ja, wie schön Huastiere sind… mmhh…. we will see… 😉
Gibt es schon eine Entscheidung in der Batman-Frage?
Raus mit der Sprache! Lebt Batman-Kitty jetzt in Berlin?? Wir gehören auch zur Gattung der Tiere-Aus-Dem-Urlaub-Mitbringer. Es gibt keine besseren Mitbringsel 🙂
http://nicmag.de/2013/09/15/nic-mag-autozug/
Na, einen Blogpost weiter bei „batman kittys journey gibt es doch die Auflösung… 😉
Hahahaha, das zeugt ja mal wieder von echtem Spürsinn, dass ich hier tagelang sitze und Fingernägel kaue vor Aufregung, obwohl die Geschichte einen Beitrag weiter längst aufgelöst ist … Ein wunderbares Ende. Wir haben uns 2013 eine Katze aus Österreich mitgebracht. Auch nicht frei von Aufregung 🙂
so war das damals: http://nicmag.de/?p=422