Den Satz habe ich vor längerer Zeit irgendwo gelesen. Und seitdem denke ich immer wieder daran und erinnere mich selbst: Orte, die einen glücklich machen, sind Energiequellen. Weil man an ihnen entspannen oder sich inspirieren lassen kann.
Während des Corona Lockdowns waren diese Orte oft nur in meinen Gedanken zu bereisen. Ich habe mich mental an den Strand gesetzt oder in mein Lieblingscafé. Das hat gutgetan. Aber es ist nicht dasselbe. Und sobald es die ersten Lockerungen gab und unser Radius wieder größer werden durfte, war es mir klar: Wir fahren an unseren Herzensort – ins Hotel Strandkind!
„Mama, was ist denn mit dem Strandkind?“, hatte mich mein Sohn voller Sorge gefragt, als er von den Herausforderungen der Hotelbranche während des Lockdowns hörte. Und darum war es völlig klar, dass wir sobald es erlaubt war, dringend nachsehen mussten, wie es unserem Lieblingsort und den Menschen vor Ort geht.
So wie wir vor 3 Jahren einer der ersten Gäste nach der Eröffnung waren, so waren wir auch einer der ersten Gäste nach dem Lockdown. „Wir lächeln hinter unseren Masken!“, schrieb mir Andrea, die zusammen mit ihrem Mann Olaf das Strandkind besitzt, vor unsere Ankunft. Wir packten also unsere Lieblingsmenschen mit ein und los ging es. Das erste Mal nach Monaten überquerten wir die Berliner Grenze mit einer Aufregung im Bauch, als ob wir zu einer Weltreise aufbrechen würden und mit einer Vorfreude, als ob Weihnachten, Ostern und alle Geburtstage zusammenfallen würden.
Das Wichtige im Leben ist unzerstörbar
„Da seid ihr ja endlich!“, wurden wir herzlich begrüßt, und dank der großen Plexiglasscheibe an der Rezeption, ging das auch ohne Masken. Aber was man sofort merkte und was uns sofort das Herz vor Freude hüpfen ließ – Corona kann vieles, aber es kann nicht die Magie eines Ortes rauben. Und nicht die Herzenswärme und den Humor der Menschen hier.
Natürlich hat das Strandkind alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die notwendig sind – Desinfektionsmöglichkeiten für die Hände vor allen Räumen, Abstandserinnerungen durch Klebestreifen, alle Mitarbeiter tragen selbstgenähte Masken mit Ankern in blau/weiß. Und die Belegung des Hotels hält sich natürlich an die aktuellen Vorschriften, damit immer genug Raum und Platz ist.
„Wir haben euch das große Zimmer reserviert“, sagt Andrea und mein Sohn quietscht sofort: „Das mit der Carrera Bahn???“ Genau das. Bisher war es immer vergeben, wenn wir kamen. Und es ist seit unserem ersten Besuch der große Wunsch meines Sohnes, dieses Zimmer zu kriegen. Und tatsächlich ist es der Kracher – großzügig mit Sitzecke und Fernseher. Unter dem Doppelbetten für die Eltern lässt sich eine große Schublade rausziehen und Tadaaaaa: Darin verbirgt sich eine Carrerabahn. Die Kinder unserer Freunde wollen auch gleich mit einziehen.
Und ehrlich gesagt können sie das auch, denn Platz ist genug. Das Kinderbett als ein Hochbett zu beschreiben, würde ihm nicht Rechnung tragen. Es ist ein aufwendiger Einbau mit einer kuscheligen Schlafwiese, die man über eine Kletterwand erreicht. Eine Etage darunter befindet sich ebenfalls ein Matratzenlager mit Leselampen und kleinen Ablagemöglichkeiten. Da mein Sohn seinen Lockdown Freund mitgenommen hat, ziehen die beiden dreimal um, bis es entschieden ist: „Die Fußballkarten schlafen oben, Mama, und wir schlafen unten.“ Alles klar.
Hier wird bedient!
Normalerweise gibt es ein üppiges Frühstücksbuffet ebenso wie ein Buffet zum Abendessen. „Jetzt werdet ihr bedient!“, sagt uns Andrea. Denn die ersten Lockerungen erlauben natürlich noch kein Buffet. Aber um ehrlich zu sein – es gibt wirklich Schlimmeres als bedient zu werden.
Wir kreuzen auf unserer Frühstücksliste unsere Wünsche an – und da bleibt keiner offen. Es ist alles: Die Bio-Eier aus der Umgebung, der hausgemachte Geflügelsalat ebenso wie die Marmelade und der Honig von den Bienen aus der Nachbarschaft und natürlich das selbstgebackene Brot. Für das Abendessen wählt man à la carte und um ehrlich zu sein: Einfach sitzen bleiben zu können und nach Monaten des Kochens und Wirbelns einfach nichts tun zu müssen, außer sich über die köstlichen Speisen zu freuen, ist ein Traum.
Unsere Wohlfühloase
Corona hat mir gezeigt, worum es geht, wo meine Prioritäten liegen. Sie ist wie eine Lupe über mein Leben gefahren und hat vergrößert, was essenziel ist, was mich glücklich macht und was ich eigentlich gar nicht brauche. Menschen und Orte, die Luft geben und inspirieren, sind unersetzbar. Schon im Leben vor Corona war das Strandkind für uns immer ein Ort des Auftankens und der Freiheit.
Freiheit, weil man hier als Eltern umsorgt wird und die Kinder gefeiert werden. Freiheit, weil Kinder hier rumlaufen können und nicht wirklich was passieren kann. Freiheit, weil man auf das Meer schauen kann, während die Kinder im seichten Wasser spielen oder am Strand toben.
Das Strandkind ist unser Bullerbü am Meer und auch wenn mein Sohn jetzt 10 Jahre alt ist und die Selbstständigkeit täglich zunimmt – auch er genießt diesen sicheren Hafen, die Vertrautheit an einem Ort, der lauter schöne Erinnerungen und Ecken hat. „Ich habe meine Kinder noch nie so selbstständig erlebt“, sagt meine Freundin, die wir mit ihrer Familie eingepackt haben und deren Kinder 7 und 3 Jahre alt sind. Ja, das ist das Strandkind. Und es ist das größte Geschenk, diese Freiheit nach Monaten der Enge und Überforderung zu spüren und sie mit den Menschen zu teilen, die einem am Herz liegen.
The boys know their hood
Sams Freund ist zum zweiten Mal mit im Strandkind. Die Jungs sind Profis, die Stand-Up Paddle Boards mit ans Meer zu nehmen. Sie kennen die Kletterwände, die geheimem Ecken. Sie bestellen sich ihren „Kinder Ipanema“ an der Bar – wie Erwachsene. Sie hängen in der Lounge ab und spielen „Brawlstars“. Sie wissen, wo die Fahrräder des Hotels stehen, die man sich nehmen darf. Bestimmte Dinge waren im Mai noch nicht erlaubt – Bogenschießen, Kletterpark oder gemeinsames Yoga. Mittlerweile sind die Lockerungen erweitert worden und damit wachsen auch die Möglichkeiten. Aber das Strandkind ist achtsam, hält sich an die Vorschriften und Maßnahmen, damit wir Gäste uns wohl und sicher fühlen, gesund bleiben und trotzdem das Maximum an Erholung und Freiheit bekommen.
Sonne, Meer, sandige Fritten
Wir verbringen die Tage am Strand, auf dem Steg oder auf dem Stand Up Paddle Board. Man läuft 10 Minuten am Strand entlang nach Pelzerhaken. Hier bekommt man die Essentials, die wichtig sind: Kescher & Sonnencreme, Eis, Fritten und Souvenirs. Die Kinder leben mittags von sandigen Fritten. Wenn man sein Menü etwas ausweiten möchte, dann kann man auch im Strandkind essen. Am letzten Tag bestelle ich mittags Schnitzel für die Jungs.
„Soll ich noch Erbsen und Karotten dazu geben?“, fragt mich Andrea, die die Bestellung aufnimmt. Ich lächele sie an und sie lacht mit den Worten zurück. „Habe ich das gerade wirklich laut gesagt? Wie wäre es mit Ketchup als Vitaminzufuhr?“
Ja, hier wird man verstanden. Und es gibt kein Augenverdrehen, weil die Kinder eben das essen, was die meisten Kinder essen. Sondern, es wird gelacht, verstanden, gelassen. Das ist das, was ich hier so schätze.
Aufgetankt
Unsere 4 Tage fühlten sich an wie 4 Wochen. Und zu erleben, dass unser Lieblingsort sich nicht unterkriegen lässt, hat unendlich gutgetan. Es inspiriert, dass die Menschen trotz aller Widrigkeiten ihren Spirit nicht verloren haben. Und an alle, die noch schwanken und überlegen – soll ich reisen oder nicht und wenn ja, wohin? Wie immer, können wir euch diesen Ort, an dem verantwortungsvoll und achtsam mit allem umgegangen wird, von Herzen empfehlen!
P.S. Wer mehr Infos, Bilder und Geschichten lesen möchte, der kann alles über unseren ersten Aufenthalt hier nachlesen. Den zweiten Sommer könnt ihr hier verfolgen und das Ritual des folgenden Sommers hier!
Wer immer up to date sein möchte, auch wenn mal kurzfristig Zimmer frei werden, der sollte dem Strandkind auf Instagram folgen.
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