Mein neues Fahrrad ist geklaut!
Es wurde nur sechs Monate alt. Wunderschön war es, taubenblau und mit Drei-Gang-Schaltung, damit ich auf dem Weg zur Kita nicht jeden Morgen kollabierte. Es hatte vorne einen tollen Bastkorb für meine Tasche, Sams Rucksack und die diversen Kuscheltiere, die immer mit müssen. Das Highlight aber: Einen nagelneuen, supersicheren Kindersitz inklusive eines zusätzlichen Regenschutzes! Sogar der Verkäufer im Laden geriet ins Schwärmen:„Der ist echt toll! Mit dem Regenschutz können Sie bei den anderen Müttern richtig angeben.“
Gut, über die Vorstellungen des Verkäufers, womit man so als Mutter angibt, lässt sich streiten…
Ich hatte das Fahrrad mit einem sündhaft teuren Schloss im Hof am Fahrradständer angeschlossen. Heute Morgen war es nicht mehr da. Na klar, es ist immer blöd, wenn Räder geklaut werden. Aber wie kann man ein Rad mit Kindersitz klauen? Was ja bedeutet, dass man eine Mutter beklaut!!
Geht’s noch, ihr Diebe? Was ist denn mit Eurem Berufsethos passiert? Als ob wir Mütter nicht genug mitmachen müssen.
Erst sind wir 9 Monate lang schwanger, 75 Prozent von uns ist in den ersten Monaten so richtig schön übel. In den letzten Schwangerschaftsmonaten rollen wir durchs Leben. 50 Prozent von uns müssen Stützstrümpfe tragen (Nicht sexy!), damit wir nicht auch noch Krampfadern kriegen.
Danach kommt der Marathon namens Geburt. Durchschnittlich darf man beim ersten Mal 13 Stunden in Wehen liegen, beim zweiten Mal nur schlappe 8 Stunden. 50 Prozent kommen gar nicht erst in den Genuss, sondern werden aufgeschnitten. Das nennt man dann Kaiserschnitt. Ich kenne niemanden, der die eine oder andere Variante als Spaziergang im Park bezeichnen würde. Im Eimer ist man auf jeden Fall. Der Beckenboden ist futsch, jeder Nieser, zu laute Lacher oder der übermütiges Joggen führen zu nasser Unterwäsche. Aber damit noch nicht genug. Jetzt geht’s ja erst richtig los: 73 Prozent aller Mütter stillen. Das ist schön, kann aber auch Nebenwirkungen haben wie Brustentzündung oder Milchstau, um nur zwei Highlights zu nennen. Die anderen 27 Prozent dürfen sich mit Fläschchen-machen um 4 Uhr morgens rumschlagen.
Die ersten Wochen puschen einen die Hormone noch in den Orbit und man kann das alles noch einigermaßen wegstecken. Aber nach ein paar Monaten läuft man nur noch im Delirium durchs Leben und hangelt sich von Kaffee zu Kaffee. Ab 17 Uhr schaut man auf die Uhr und fragt sich, ob man das Kind nicht heute bereits um 17.20 ins Bett stecken kann. Wenn die zauberhaften Terroristen ein Jahr alt werden, dann fängt man an Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Und es ist nicht der heranfahrende Zug. Dann können nämlich 93 Prozent der Kleinen selbstständig sitzen und man kann sie in einen FAHRRADSITZ setzen!! Und das bedeutet: FREIHEIT! Man muss nicht den Kinderwagen überall mit hin schleifen, man kann das Fahrrad nehmen und mal schnell noch was besorgen. Man kann sich den Wind um die Nase wehen und dabei seine Gedanken schweifen lassen. Das war für mich ein Meilenstein.
Und dann kommt ihr daher und nehmt mir mein Fortbewegungsmittel, das mir den Tag, nein mein Leben ungemein vereinfacht. Wir Mütter gehören auf Händen getragen und nicht beklaut! Ihr seid wirklich Arschlöcher. Sollte sich jemand angesprochen fühlen:
Ihr wisst wo ich wohne. Ihr könnt es da auch wieder hinstellen.
Tags: Fluchen Mutterwürde
2 Comments
ohhhnein! boah, soooo gemein!
Ich wurde auch erst vor einem Monat meines Fahrrades beklaut, mit neuen „unplattbar“ Reifen, Korb und schnickschnack! Ich kann dir gerade so nachfühlen!
Fahrraddiebe sind echt das Letzte! Hoffe es tröstet dich ein wenig: Du bist nicht allein! ;(
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