Was wäre, wenn Sam nicht in Deutschland in unsere Familie hineingeboren worden wäre, sondern zum Beispiel auf Sri Lanka zur Welt gekommen wäre? Und in einer Familie mit vielen Kindern, wenig Geld und vor allem kaum Aussicht auf eine gute Schulbildung aufwachsen würde?
Bei World Vision kann man Patenschaften für Kinder übernehmen, die am gleichen Tag Geburtstag haben wie man selbst oder das eigene Kind. Mir gefällt diese Idee sehr und darum möchte ich euch heute diese Patenschaften vorstellen.
Wir leben auf der anderen Seite der Welt unter vollkommen anderen Voraussetzungen. Aber so ein gemeinsames Geburtstagsdatum ist doch etwas, das verbindet. Und wenn auch noch das Geburtsjahr übereinstimmt, kann man viel besser einschätzen, welche Entwicklungsschritte und Erfolge als Nächstes anstehen.
Wir haben eine Patenschaft für Rizmi, einen Jungen auf Sri Lanka übernommen. Er ist am selben Tag und sogar im selben Jahr geboren wie Sam. Und doch könnten die Leben dieser beiden Jungen nicht unterschiedlicher sein.
Ich werde versuchen, ihm mit Sam zusammen regelmäßig Briefe zu schreiben. Ich hatte schon mal ein Patenkind bei World Vision und ich muss zugeben, dass ich mich da in Sachen „Korrespondenz mit dem Patenkind“ nicht gerade mit Ruhm bekleckert habe. (Das Patenkind ist mittlerweile erwachsen und wie vereinbart endete meine Patenschaft mit dem 15. Geburtstag)
Aber ich möchte, dass Sam erfährt, wie es anderen Kindern an anderen Orten auf unserer Erde geht. Und ich denke, dass es am einfachsten für ihn ist, diese unterschiedlichen Lebensrealitäten zu begreifen, wenn es ein Kind in seinem Alter ist. Dass Rizmi auf Sri Lanka lebt, hilft da natürlich auch ungemein. Wir waren gerade erst dort, die Erinnerungen sind noch lebendig. Und auch wenn wir natürlich nur einen Mini – Einblick aus der Touristenperspektive erhascht haben, es fühlt sich greifbarer an. Wir kennen den Duft des Landes, die Hitze, das köstliche Essen und können so ein wenig nachempfinden, wie Rizmi dort lebt. Und vielleicht können wir ihn dann auch mal besuchen.
Ein paar Details zu den Patenschaften:
Von einer Patenschaft profitiert zunächst einmal das bedürftige Kind. Die Hilfe richtet sich nach den Grundbedürfnissen des Patenkindes. Das kann medizinische Versorgung, ausreichende Ernährung, Bildung oder Zugang zu sauberem Trinkwasser umfassen.
Es genügt aber nicht, nur das Kind zu unterstützen. Auch das Umfeld muss gestärkt werden. Darum unterstützt ihr mit einer Patenschaft auch die Familie des Kindes. Dazu zählen etwa Schulungen zu landwirtschaftlichen Anbaumethoden oder Einkommensförderung. So werden die Menschen nach und nach unabhängig von Fördergeldern.
Aber nicht nur die Familie sondern auch alle anderen Bewohner eines World Vision Projektgebietes profitieren davon, wenn sich die Infrastruktur verbessert, etwa durch den Bau neuer Brunnen, Schulen oder Gesundheitsstationen.
Und für uns kaum vorstellbar, aber die meisten Kinder haben keine Geburtsurkunden. Was wiederum heißt, das sie keine Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen erhalten und oftmals auch bei Schulen deswegen abgelehnt werden. Worl Vision setzt sich dafür ein, das jedes Kind eine Geburtsturkunde bekommt.
Eine Patenschaft kostet 30,- im Monat, das ist nur € 1,- am Tag.
Zu Beginn eurer Patenschaft bekommt ihr eine Patenschaftsmappe mit allen Informationen über euer Patenkind. Innerhalb der ersten 8 Wochen erhaltet ihr auch einen Brief von ihm oder ihr. Einmal im Jahr werdet ihr über die Entwicklung eures Patenkindes mit Fotos und Berichten informiert.
Es gibt unzählige Hilfsorganisationen und es ist schwer für uns zu erkennen, welche gut, fair und im Sinne der Projekte arbeiten. Spiegel online hat eine Studie über die Transparenz und auch die Wirkungsbelege der unterschiedlichen Hilfsorganisationen erstellt. Gemeinsam mit der Welthungerhilfe belegt World Vision hier den ersten Platz.
Die Autorin Sabine Kügler ist Patin eines Kindes in Swasiland. Hier könnt ihr euch ihren Besuch in seiner Heimat anschauen.
Mir hilft das Gefühl, wenigstens einem Kind und seiner Herkunftsfamilie ein wenig Unterstützung zu schenken und somit Chancen ermöglichen zu können. Das lindert wenigstens ein bisschen meine Ohnmacht angesichts der vielen Krisen-, Hunger- und Benachteiligungsgebiete in der Welt.
Wenn ihr jetzt interessiert seid, dann schaut auf der Homepage von Word Vision nach noch mehr Infos. Und lasst euch die Geschichten erzählen und von der Hoffnung anstecken.
Happy Tuesday!
Tags: Leben
1 Comment
Ich finde Gut, dass ihr solch eine Patenschaft übernommen habt. Mit gleichem Geburtsdatum wie Sam ist es schon was ganz Besonderes, finde ich.
Nach unseren Reisetagen 2011 durch Kambodscha haben wir uns auch für eine Kinderpatenschaft entschieden. Es sollte ein Mädchen sein, weil sie noch immer deutlich schlechtere Bildungschancen haben. Wir haben einen anderen Anbieter, aber das Konzept ähnelt sich und wir sind sehr zufrieden, auch mit den Informationen und Berichten, die wir erhalten.
Ich wünsche Euch viele schöne Momente mit Eurem Patenkind. Und vielleicht seht ihr euch ja auch einmal real.