Sam hat trotz seiner 3 Jahre und 8 Monate noch einen Schnuller. Nein, um ehrlich zu sein: Drei Schnuller.
„Brauche drei Snullas, eine für Mund, eine halte ich auf Nase und andere in Hand.“ Tagsüber hat er keinen mehr aber sobald er müde wird kommt der herzerweichende Ruf: „Snullaaaaa, Mama!“
Ich weiß, dass er sich mal langsam davon verbschieden sollte. Irgendwann ist das ja einfach schädlich für die Zähne und den Kiefer. Keiner seiner Freunde hat mehr einen. Ich bin nur so ein Weichei und schaffe es nicht es durchzuziehen. Stattdessen moderiere ich seit Wochen vorsichtig die Schnullerfee an. Allerdings ist mein Unterfangen nicht besonders von Erfolg gekrönt…
„Sam“, starte ich abends im Bett einen neuen Versuch. Wir haben gerade ein Buch zu Ende gelesen. Er ist mit seinen drei Schnullern bewaffnet. „Ich habe dir doch von der Schnullerfee erzählt…“ Er döst schon und grunzt als Antwort zurück.
„Also, die Schnullerfee braucht langsam mal deine Schnuller. Es sind so viele neue Babys da und sie hat bald keine mehr.“
Sam erinnert mich an ein Krokodil, das in der Sonne döst. Ich kenne doch meinen Sohn. Der bereitet den Gegenschlag vor.
„Mama“, sagt er ganz ruhig, „wieso brauche Snullafee alle Snullas?“ Ok, ok, ok, Lucie, jetzt nicht Falsches sagen: „Die Schullerfee kann nicht mehrmals kommen. Die hat echt viele Termine. Sie kommt nur einmal und nimmt dann alle mit.“ Die Antwort war nicht so schlecht, Lucie, lobe ich mich selber.
Das Krokodil schaut mich an: „Aber, Mama, man musse doch teilen. Du sagst, imma teile!“
Oh, verflucht, er schlägt mich mit den eigenen Waffen. Ich weiß darauf keine Antwort und deshalb übergehe ich die Frage.
„Sam, die Schnullerfee bringt dir doch auch ein Geschenk mit.“ Bestechung geht eigentlich immer. Vor allem, weil er gerade so auf Dinos steht. Sein Freund Luis hat eine riesige Dino – Sammlung und Sam nölt mir jeden Tag die Ohren voll, dass es so gemein ist, dass er nur einen hat. „Also, wir könnten die Schnullerfee doch fragen, ob sie dir dafür einen Dino mitbringt.“ Sam schaut mich an: „Drei Dinos.“ Mann, der wird mal Basarkönig oder geht an die Börse. „Zwei“ kontere ich. Er überlegt weiter.
„Weißt Du, Mama, Snullerfee muss gar nicht kommen. Ich sreibe Weihnachtsmann. Der soll Dinos mitbringe.“ Damit dreht er sich zur Seite und schläft ein.
Ich verkneife mir laut los zu lachen. Der ist aber auch clever mit seinen knapp vier Jahren, denke ich und bin richtig stolz auf ihn. Den wird man später in der Sahara aussetzen können und er findet den Weg zur Party. Wahrscheinlich wird er schiefe Zähne haben, aber ansonsten muss ich mir keine Sorgen um ihn machen.
So, könnt ihr mir mal bitte Tipps geben, wie ihr eure Kinder von den Schnullern entwöhnt habt? In welchem Alter? Und wie schnell? Bn für alle Tipps dankbar…
Tags: Erziehung Mütter
10 Comments
Kind No1: Wir sind für 3 Wochen in den Urlaub gefahren und haben keinen einzigen Schnuller mitgenommen (da gab’s dann kein zurück mehr). Am Flughafen hat meine Tochter (mit 4 J.) selbst ihren letzten dem Security-Mann gegeben. Nach 2-3 Nächten war es kein Thema mehr.
Kind No2 hatte sich mit 2,5 J. so schlimm die Lippe aufgeschlagen, dass das Schnullen nicht mehr ging. Wir dachten, die Chance müssen wir nutzen und haben ihr einen tollen neuen Fahrradhelm von der Schnullerfee hingelegt. Als der Mund verheilt war, hat sie noch so oft nach dem Schnuller verlangt und schlecht geschlafen, dass wir’s hinterher noch oft bereut haben.
Liebe Katharina,
Danke für Deinen Kommentar! Ich habe genau vor der Sache mit dem schlecht schlafen so einen Schiß! Der ist ja eh der weltschlechteste Schläfer und ich sehe mich schon im Nachhemd zur Nachtapotheke rennen und einen neuen kaufen, weil ich SCHLAFEN will… lieben Gruß Lucie
4 Jahre – ziemlich genau am Geburtstag. Die Jüngste wollte auch nicht davon lassen, ihre beiden Geschwister hatten sich für Schnuller überhaupt nicht interessiert.
Mir hat die Kita dabei massiv geholfen. Und eines Tages waren die Schnuller dann alle weg, abgeholt ohne vorherige Absprache. Ich habe der Tochter dann ein Bild vom Schnullerbaum im Internet gezeigt und sie sah, dass die Schnuller dort hängen (es gibt sehr viele Bilder mit allen Sorten von Schnullern im Baum).
Die Schnullerfee hat ein Geschenk gebracht, und gut war. eine Sache ohne Geschrei. Sogar geschlafen hat sie gut ohne.
Aber ohne die Kita wär’s wirklich schwierig geworden, die haben tolle Vorarbeit geleistet.
Viel Erfolg!
Guter Tipp! Danke! Dann muss ich mal mit denene reden.
Einfach mit ihm zusammen einbuddeln und einen Gummibärenbaum pflanzen…wahlweise auch einen Dinobaum- hauptsache konsequent durchziehen-dann gibts max 3-5 tage Geschrei, ist dann aber auch gut 🙂
Das ist ja mal eine kreative Idee! Das könnte sehr gut bei Sam ankommen! DANKE!
Bei meiner Nichte kam die Schnullerfee zusammen mit dem Osterhasen und hat einen Roller gebracht, der schon lange auf der Wunschliste stand. Vielleicht kann eure Schnullerfee mit dem Weihnachtsmann kooperieren.
einfach entspannen! Nilo ist im Sommer 4 geworden. es gibt Tage und Nächte da sagt er Schnuller sind was für Babys, dann gibt es wieder Nächte da braucht er das.
Ich glaube wenn es wirklich nur noch selten ist muss man sich um schiefe Zähne keine Gedanken machen.
Manchmal sind sie eben schon fast Erwachsen und dann sind sie wieder ganz ganz klein, hilflos und bedürftig 😉
Ich lass ihm den Wechsel noch… wie die Windel und alles andere legt er es irgendwann von selbst ab..
Ich biete ihm Sie nicht an, die Schnuller sind versteckt, aber für den Notfall gibt es immer noch einen.. oder zwei 😉
Bloss nicht verrückt machen lassen!
Hier hat es bis viereinhalb gedauert, wir haben auch fleißig „moderiert“, und auch uns wurde auf Bestechungsversuche die Idee mit dem Weihnachtsmann präsentiert ;-).
Bis das Kind eines Tages sagte: „Überübermorgen brauche ich keinen Schnuller mehr“ (an einem Samstag). Am Dienstagabend vorsichtige Frage unsererseits, darauf die entschlossene Antwort: „Ja klar!“ Und so war es. Alle Schnuller auf dem Balkon deponiert (da kann die Fee sie leichter abholen), ohne Schnuller eingeschlafen, ohne aufgewacht (sie brauchte ihn nur noch zum Einschlafen und Wachwerden). Eine Woche lang bemerkten wir morgens leichte Entzugserscheinungen in Form von 5 Minuten Missmutigkeit, aber der Schnuller wurde nicht einmal mehr erwähnt, geschweige denn eingefordert. So war es bisher mit einigen „Schritten“, wie trockenwerden usw.: Selbst entscheiden findet sie cool und zieht es dann auch durch. Ich würde es bei dem schlauen Knirps daher auch bei den Überzeugungsversuchen belassen. Irgendwann kommt er drauf.
Unsere Schnullerfee musste die Schnuller auch uuuunbedingt alle auf einmal holen, denn es wurden just zu diesem Zeitpunkt drei kleine Mädchen geboren und die hatten noch keinen Schnulli und sind deswegen eben sehr, sehr traurig. Diese überaus wichtige Info hat uns die Schnullerfee eines morgens als Brief auf den Nachttisch gelegt. Sie hat auch sicherheitshalber mal die Namen der Babys mit reingeschrieben und 3 Fotos beigelegt (hätten man gewusst, dass das Kind immer und immer wieder die Namen der Mädchen wissen möchte, hätte man sich die notiert, denn’s Kind kennt die natürlich und da kannst du noch so oft sagen eine hieß Molly, wenn es doch anders war…..mittlerweile ist ein Dreizeiler ins Haus geflattert, durch den man erfuhr, dass Marie, Frieda und Greta die Schnuller schon wieder weitergegeben haben an die nächsten Babys und die Schnullerfee sich nochmal bedankt). Jedenfalls legte mein Mädchen ohne Vorwarnung am kommenden Abend alle Schnullis auf die Fensterbank und bestand darauf, dass das Fenster offen blieben, dass die Fee auch ran kommt…und super ist dann, wenn die alleinerziehende Fee nicht vorbereitet ist und dann schnell jemanden organisieren muss, der noch irgendwo die gewünschte Puppe besorgt und vorbeibringt…uaaaaah.
In diesem Sinne, alles wird gut und egal wann die Schnullerfee oder vielleicht auch der Schnuller-Super-Dino, ein Helferchen der Fee, die nur zu den ganz besonderen Kindern kommt, wenn die Fee zu viel zu tun hat, kommt bestimmt.
Viele Grüße
Tanja