„Arsch sagt man nicht“, höre ich meinen Sohn seinen Freund Jesaja gestern auf dem Weg zum Spielplatz belehren. Die beiden laufen einen guten Meter vor mir und sind ins Gespräch vertieft.
„Das stimmt“, antwortet Jesaja. „Arsch ist ein Schimpfwort.“ „Ja, weil es ist ja nicht nett ist, Arsch zu sagen“, trägt Sam noch bei, „und liebe Menschen sind ja keine Arsche.“
„Genau“, pflichtet im Jesaja bei, „Arsche sind ja nur die gemeinen Menschen.“
„Es gibt aber Räubers, das sind Arsche“, philosophiert Sam weiter, „das sind dann Räubers-Arsche!“
„Das stimmt!“, Jesaja ist ganz bei ihm. „Und zu Räubers –Arsche darf man ja Arsch sagen. Aber zu liebe Menschen darf man nicht Arsch sagen!“
„Ich sag auch nicht zu liebe Menschen Arsch“, schüttelt Sam energisch den Kopf, „aber wenn ein gemeiner Räuber-Arsch mein Lego klaut, dann haue ich ihm auf die Nase und sage: ‚Du Räuber-Arsch!’“ Beide kriegen sich vor Lachen kaum noch ein.
„Aber man kann auch zu eine liebe Mensch, lieber Arsch sage, oder Mama? Dann ist das doch lieb. “
Ich streiche die Segel. Diese Kinder sind zu clever für jede Form der Erziehung. Jetzt haben sie es geschafft, auf raffinierteste Weise und ganz pc das Wort „Arsch“ 14 mal in 3 Minuten zu wiederholen und keiner könnte ihnen deswegen an den Karren pissen.
Ich bin froh, dass ich jetzt gleich in den Flieger nach Colombo steige. Hasta la Vista, ihr lieben Ärsche. Ich bin reif für den Strand.
Tags: Erziehung Sam fragt
3 Comments
I love it
Gute Erholung und komme bald wieder 🙂
Das ist doch mal ein schöner „Abgang“! Guten Urlaub mit viel Spaß und Erholung. Liebe Grüße.