Ich bin eine große Flucherin. Ich liebe es zu fluchen. Es ist mir ein wahrer Genuss, geradezu mein persönlicher Wellnessurlaub. Mein Lieblingswort ist Fuck. Weil man es aber auch einfach so vielseitig einsetzen kann:
unfuckingbelievable oder fanfuckingtastic (positiver kann man etwas kaum ausdrücken), Fuck off (zum Fahrradfahrer, der mich schneidet), Fuck me (divers einzusetzen) um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Bisher habe ich trotz Kind dieser Leidenschaft weiter gefrönt, nur mittlerweile spricht Sam mir alles nach…und da fängt das Problem an. Marc rollt schon immer mit den Augen: „Biiiitte, wenigsten nicht das F-Wort.“ Ich habe das immer abgetan: „Ach, das kapiert der doch gar nicht.“ Aber neulich fiel Sam ein Buntstift runter und ich hörte aus seiner Mal-Ecke nur ein genervtes „Oh, Fuck!“
Ich bin jetzt dazu über gegangen „Shit“ zu sagen. Das ist zwar auch nicht ganz pc, scheint aber gesellschaftlich irgendwie akzeptierter. Lustig eigentlich: Scheiße ist besser als Ficken, also auf der Skala der akzeptierten Wörter.
Und ich versuche es auch wirklich einzuschränken. Was mir mehr oder weniger gelingt. Aber Sam lernt verdammt schnell! Wir waren gestern bei meiner Nachbarin Martha zum Kaffee eingeladen. Sams Stoffhase fiel runter. Er stampfte mit dem Fuß auf dem Boden und sagte: „Sit, sit, sit.“ Ich zuckte kurz zusammen. Aber das Gute ist: Sam hat einen S-Fehler (Das nennt man Sigmatismus, wie mir eine schlaue Kindergartenmutti erklärte…). Und da er immer einen Mischmasch aus Englisch/Deutsch redet, dachte Martha, dass er gerade Englisch sprach. Sie war ganz gerührt: „Oooch, wie süß. Der sagt seinem Hasen, dass er sitzen soll.“
Ähhh, ja, genau!
Ich hoffe sehr, dass dieser Sigmadingsbums noch lange anhält. Um Logopäden machen wir erst mal einen Bogen. Das sind übrigens die, die diesen Dingsbum ein jähes Ende und mir den Tag versauen könnten.
Tags: Erziehung Fluchen Vorbild
8 Comments
I love this shit!! 🙂
Ja, manchmal bin ich dann doch ganz froh, dass Sonea noch nicht soooo viel quatscht…und nachquatscht!
„Fuck“ ist nämlich auch in meinem Vokabular sehr begehrt…oder aber auch „ich bin total abgefuckt, weil…“. Und irgendwie klingt das voll bescheuert, wenn ich es durch „doof“ „blöd“ oder dergleichen austausche…es ist einfach nicht das, was ich in dem Moment sagen will! Und wenn ich zu Sonea sage „ich finde das gerade ziemlich blöd von Dir!“ ist das eben nicht das gleiche wie „ich finde das gerade ziemlich scheiße von Dir!“. Es ist nicht nur blöd, es klingt auch blöd.
Aber so lange Sam „sit“ sagt, ist ja alles easy 🙂 Spätestens, wenn er dann im Kindergarten ist, wirst Du Dir vielleicht wünschen, dass „Fuck“ und „shit“ zu seinem Wortschatz gehören. Da gibt es noch viel, viel böseres.
Lg
Katharina
Irgendwann lernt dann die eine vom anderen: Mein Söhnchen flucht am liebsten wenn alle zuhören, zum Beispiel im Flugzeug kurz vorm Start: seißeseißemistekack (Sprachfehler-versüßung-effekt). Jaja, der Kindergarten. Ich sage jetzt auch immer scheißescheißemistekack. Das ist doppelt gut. Bringt Lacher und mein Ärger ist auch gleich wieder weg 😉 Wenn nicht, hilft noch: Verfluchte Kacke!
Na und nach 6 Wochen Grundschule… da hört sich’s dann so an: http://youtu.be/eM2dnABy1O4
Schönen Abend,
Katja
OMG! Ich unterrichte Sam zu Hause bis er 21 ist…
Gut zu wissen das ich nich die einzige fluchende Mama bin! *hihi*
Hallo,
super, Dein Blog! Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon abends auf dem Sofa laut gelacht habe. Ich hab Dich übrigens getaggt, wenn Du magst, dann mach doch mit!
Viele Grüße von Siiri
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